Stress lass nach
Shownotes
Resilienz – dieses Wort begegnet uns ständig. Aber was bedeutet es eigentlich wirklich? Und wie können wir Resilienz in unserem Alltag, im Sattel und im Umgang mit unseren Pferden leben?
In dieser Folge von Sitzt, wackelt und hat Luft sprechen wir über die psychische Widerstandskraft, die uns durch kleine und große Krisen trägt. Liviana teilt sehr persönliche Einblicke in die Krankheitsgeschichte ihres Fohlens – und erzählt, wie schwer es war, aus der Ferne Entscheidungen zu treffen. Sie zeigt, warum Resilienz nicht bedeutet, Emotionen wegzudrücken, sondern sie zuzulassen und trotzdem Lichtblicke und Freude zu erlauben. Kathrin spricht über ihre persönliche gesundheitliche Situation und berichtet, wie sie Resilienz täglich lebt.
Wir gehen gemeinsam durch die sieben Säulen der Resilienz, sprechen über die Rolle von Emotionen, über Selbstfürsorge, über Vorwärtsgewandtheit – und warum Resilienz nicht nur für Menschen, sondern auch für Pferde unverzichtbar ist.
Außerdem erfährst du:
• warum Emotionen immer wieder zurückkommen, wenn wir sie wegdrücken,
• wie Kinder und Pferde Resilienz durch liebevolle Begleitung lernen,
• und warum Resilienz teils genetisch ist – aber trainierbar bleibt.
🎧 Hör rein und lass dich inspirieren – für mehr Balance, Klarheit und Stärke in deinem Leben und im Sattel.
Transkript anzeigen
00:00:01: Herzlich willkommen zu Sitz, Wackelt und Hatluft, deinem Podcast rund um Sattel, Sitz und Emotionen mit
00:00:07: Patrin Bösen, deiner Sattel-Expertin vor Ort und auch zum Thema Ausbildung für den passenden Sattel.
00:00:13: Und Liviana Uliansen, deiner Expertin für Sitz und Emotionen.
00:00:18: Hallihallo.
00:00:19: Da sind wir.
00:00:20: Wir sind endlich wieder da.
00:00:22: Mag ich einer, mag ich vielleicht so gefragt haben, haben Sie keine Lust mehr, sind Sie im Urlaub geblieben, kommen Sie gar nicht mehr nach Hause.
00:00:29: Genau.
00:00:30: Wir waren in der Sommerpause, nicht ganz geplant.
00:00:34: Und auch vielleicht gar nicht
00:00:35: so schön, wie manch einer jetzt denkt.
00:00:37: Nein, tatsächlich.
00:00:41: Sagen wir, das Leben kam mal wieder dazwischen.
00:00:42: Also es fällt uns ja eh schon, das wissen ja einige hier auch schon, dass es eh nicht ganz so easy ist quasi mit drei Kindern, die wir hinter diesem Podcast noch managen müssen und die Väter dazu.
00:00:53: Und etlichen Tieren.
00:00:55: Das müssen
00:00:55: wir auch noch sagen.
00:00:56: Etlichen Tieren und so weiter hat irgendwie auch Geld verdienen und hier verdienen wir nun mal nicht kein Geld.
00:01:01: Das ist auch gut.
00:01:01: Also nicht direkt, ne?
00:01:03: Ja, genau.
00:01:03: Noch kein Geld.
00:01:04: Noch nicht.
00:01:05: Wenn jemand Werbung mit unseren Podcast machen möchte, dann
00:01:09: kriegt er an uns.
00:01:09: So viel dazu.
00:01:10: Yay, wir fangen direkt hochprofessionell an.
00:01:15: Also, wir sind am... Also das war eben nicht der Plan mit der Sommerpause.
00:01:19: Wir hatten gedacht, okay, falls wir vielleicht ein Monat aussetzen, ist es auch nicht so wild.
00:01:23: Uns vermisst ja keiner.
00:01:25: So deprimiert, denken wir schon.
00:01:28: Aber da ja die meisten auch im Urlaub, also ich habe es tatsächlich auch gemerkt, im Urlaub höre ich natürlich deutlich weniger Podcast, weil irgendwie der Alltag nicht so ist wie er ist.
00:01:35: Ich höre ganz viel Podcast.
00:01:36: tatsächlich, wenn ich im Auto unterwegs bin.
00:01:38: Ich bin ja viel im Auto unterwegs.
00:01:40: Sei verraten, ich höre gerade ein Podcast total verrückt.
00:01:43: Den gibt es schon seit zwanzig, einundzwanzig.
00:01:46: Und ich kann schon
00:01:47: das nicht gehört.
00:01:48: Ich habe ihn noch nicht gehört, ab dort.
00:01:50: Und dann habe ich gesagt, ich kann jetzt nicht bei zwanzig, zwanzig einsteigen.
00:01:56: So viel sei verraten.
00:01:56: Ich bin jetzt schon bei Ende zwanzig, zwanzig angelangt.
00:01:59: Also du hast schon
00:02:00: zwei Podcast Jahre durchgehört quasi.
00:02:02: Ja, zwei Jahre
00:02:03: durchgehört.
00:02:03: Ich will gar nicht.
00:02:05: Also ich weiß gar nicht, ob er bei Apple auch irgendwie sehen kann, wie viel Stunden man einen Podcast hört.
00:02:09: Bei Spotify gibt es das doch, aber ich glaube bei Apple nicht.
00:02:12: Und tatsächlich hat sich dadurch mein Podcast-Hörverhalten ernehmlich verändert.
00:02:18: Ich muss ja das erst mal aufhören, bevor ich meine anderen Podcasts wieder mitkomme.
00:02:21: Und im Urlaub und so jetzt durch den Sommer hat sich das tatsächlich verändert, wie ich höre.
00:02:25: Und ich glaube, das betrifft ja wahrscheinlich auch einige unserer Mithörerinnen und Mithörenden, wie auch immer man das sagt.
00:02:33: Ja genau, aber wir haben trotzdem gedacht, naja, vielleicht bleiben wir einen Monat weg.
00:02:36: Dann lag ich aber im Krankenhaus, als wir eigentlich nochmal aufnehmen wollten.
00:02:41: Da habe ich dann auch gedacht, das läuft ja richtig rückwärts und bergab.
00:02:44: Genau, dann lag ich im Urlaub nochmal im Krankenhaus und dann lag ich nochmal im Urlaub auch nochmal auf.
00:02:48: Ja, also
00:02:49: du hast dir einfach, du hast dir ein paar Auszeiten im Krankenhaus gegönnt diesen Sommer.
00:02:53: Richtig tolle Auszeiten, ich sagte, das macht nicht so viel Freude.
00:02:56: Richtig
00:02:56: schön.
00:02:57: Und ja, und genauso hat sich mein Wohl... Und
00:03:00: ähnlich dramatisch was bei dir.
00:03:02: Genau, genau.
00:03:03: Es hat sich mein Fohlenauszeit in der Klinik gegönnt.
00:03:06: Ja, so war das.
00:03:08: Das sprechen wir nachher auch noch mal kurz drüber.
00:03:10: Ich habe dazu ja bisher noch gar nichts irgendwie auf Insta gesagt oder so, weil ich es da einfach ein Stück weit raushalten wollte.
00:03:17: Ja, aber du hast
00:03:18: dir sowieso noch nicht viel von deinem Fohlen erzählt.
00:03:20: Ich glaube, du hast in der letzten Folge erzählt, dass es das Fohlen gibt, aber du hast dir den Fohlen noch gar nicht so viel erzählt.
00:03:24: Toll!
00:03:25: Und jetzt, ja, ist es schon in der Klinik.
00:03:26: Und jetzt
00:03:27: erzähle ich dir die Krankheitsgeschichte.
00:03:28: Ja, genau.
00:03:30: Also man hat sie ja schon ein paar Mal auf Insta gesehen, aber nicht so viel, weil ich da ja auch gerade, also zugegebenermaßen, hat das bei mir einfach gerade nicht Priorität.
00:03:39: mit zwei Kindern
00:03:40: und Fohlen
00:03:41: und ja, ist einfach gerade so.
00:03:44: Da geht es irgendwann wieder mehr los.
00:03:48: Und es
00:03:48: gibt aber auch Geschäftsmodelle, die ohne Social Media laufen.
00:03:51: Das darf man vielleicht auch mal sagen.
00:03:53: Das
00:03:53: darf man vielleicht auch mal sagen.
00:03:54: Es muss nicht immer alles über Social Media... Es läuft nicht
00:03:56: alles dort ab.
00:03:57: Genau, es läuft ja auch ein bisschen was abseits von Social Media.
00:04:01: Ich werde da auch wieder präsenter sein, weil es ja auch nochmal... Es gibt ja auch noch mal bei mir ein bisschen eine neue Ausrichtung.
00:04:08: Du weißt es ja schon, das erzählen wir jetzt hier,
00:04:10: aber noch gar nicht.
00:04:10: Aber das können wir ja schon mal verraten, das ist da einfach verrückt.
00:04:15: Also, Viviane hat ich schaffen, sie auch nicht so oft miteinander zu schnacken und schnacken dann meistens, wenn irgendwelche beruflichen Themen anstehen oder, naja, halt Podcastaufnahmen und dann kommt jedes mal was Neues.
00:04:27: Übrigens, ich habe jetzt das und das und ich gehe das mal her.
00:04:31: Wir haben es doch jetzt nur ein paar Wochen nicht gehört.
00:04:33: Hä?
00:04:35: Ja, also ich glaube, man kann es wirklich so sagen, dass bei mir sich gerade einfach so viel und das ist jetzt nicht so ein Marketingblabla, was ich auch immer hasse.
00:04:43: Es tut sich wirklich gerade so viel im Hintergrund.
00:04:45: Es ist so viel Entwicklung da, dass glaube ich auch Instagram einfach gerade mal eine Pause braucht, weil ich das dort gar nicht alles abbilden könnte.
00:04:53: Und deswegen warte ich jetzt.
00:04:58: Irgendwann machst du den Container auf, weil das ist ja schon keine kleine Kiste mehr, es ist ja schon Container.
00:05:02: Ja, genau das.
00:05:03: Also deswegen warte ich jetzt bis diese Entwicklung so ein bisschen, also abgeschlossen ist.
00:05:08: eine Entwicklung, also bei mir zumindest nie, wenn ich immer finde, man entwickelt sich ja immer weiter, aber bis das jetzt alles so ist, dass ich sage, okay, jetzt habe ich hier meinen Container erstmal beisammen, dann mache ich den auf und dann wird es auch auf Insta wieder mehr dazu geben, genau.
00:05:21: Also ich habe das Gefühl, im Vergleich zu dir, entwickele ich mich null weiter, aber gut.
00:05:26: Das meint mich vielleicht auch schlechter als
00:05:28: ich bin.
00:05:29: Ich glaube, bei dir ist die Entwicklung einfach eine andere.
00:05:31: Es entwickelt sich ja auch bei dir total viel, ehrlich gesagt.
00:05:33: Ja,
00:05:34: also bei mir muss ja auch einiges
00:05:36: umgestellt werden.
00:05:38: Oh ja, das ist total krass.
00:05:41: Da bin ich auch gerade selbst ein bisschen überrascht, was da abgeht.
00:05:45: Da kommt vielleicht
00:05:45: demnächst noch mehr.
00:05:46: Also ich habe ja auf Instagram geteilt, was bei mir los
00:05:49: ist.
00:05:49: Du bist ja leidig.
00:05:52: Ich lass ja die Welt teilhaben.
00:05:54: Nee, aber tatsächlich, jetzt habe ich ja gerade drei neue Modelle.
00:05:58: gespoilert und gezeigt und ... kommt tatsächlich noch mehr.
00:06:04: Ja, so cool.
00:06:06: Also deswegen, ich finde, man kann überhaupt nicht sagen, dass ich bei dir nichts entwickelt, ne?
00:06:09: Also, es ist
00:06:10: nur ... Nichts entwickelt, meine ich da nicht.
00:06:11: Es ist nur eine ganz andere Entwicklung bei dir.
00:06:13: Das ist ja halt auch total viel, was mit deiner Persönlichkeit macht oder mit deinem Angebot macht.
00:06:18: Bei mir bleibt das Angebot gleich.
00:06:19: Es sind und bleiben Settel.
00:06:21: Ja, genau, bei mir.
00:06:23: Bei mir ändert sich vielleicht die Schiene so ein bisschen von diesem Endverbraucher-Thema hin zum Airbnb-Themen.
00:06:31: Ja.
00:06:31: Dass ich da halt wirklich sage, ich bin immer nach wie vor auf Händler suche und muss da unbedingt auch nochmal eine Tour planen.
00:06:38: Aber ich verrate jetzt auch schon mal, ich plan auch ein Händler-Treffen noch dieses Jahr.
00:06:44: Und das ist nicht nur für die schon bestehenden Händler, sondern das ist auch für diejenigen, die sich... dafür interessieren.
00:06:52: Weil es, glaube ich, einfacher ist als eine Messe und wirklich ein direkterer Austausch.
00:06:58: Also, dass man wirklich besser miteinander sprechen kann, in Ruhe miteinander sprechen kann.
00:07:02: Wirklich nur Menschen dabei hat, die auch wirklich mit Sätteln arbeiten und nicht so alles kommt auf einen Haufen und ist so viel und so laut, sondern wirklich ein sehr gezieltes Treffen.
00:07:14: Ja, dann hoffe ich, dass da ein paar Leute Interesse dran haben und auch kommen.
00:07:17: Das plan ich auch noch für dieses Jahr.
00:07:19: Sehr, sehr cool.
00:07:20: Also langweilig ist es auch bei mir nicht.
00:07:21: Nee, finde ich nämlich auch.
00:07:23: Eine andere Entwicklung.
00:07:24: Es ist eine andere Entwicklung.
00:07:25: Bei mir ist ganz viel auch im Umbruch, so im gesamten Business und in meinem Leben.
00:07:30: Also egal.
00:07:32: Dazu demnächst mehr.
00:07:33: Wir wollen ja heute, also jetzt wisst ihr zumindest, warum wir in der Pause waren, wir haben aber natürlich heute auch ein Thema mitgebracht.
00:07:40: Wir wollen euch noch erzählen, was bei uns los war.
00:07:43: Da haben wir uns nicht drei Monate drauf vorbereitet.
00:07:47: Nicht ganz so lang, aber es ist schon ein Thema, was auch ziemlich gut passt.
00:07:50: zu dem, was halt in den letzten Monaten los war,
00:07:52: würde ich sagen.
00:07:53: Ja, zu dem, was los war, zu dem, was los sein wird.
00:07:55: Was los
00:07:55: ist,
00:07:56: was los sein wird.
00:07:56: Wo wir so drin stecken.
00:07:58: Genau.
00:07:58: Ja, wir reden nämlich heute über Resilienz und jetzt sage ich meinen schlauen Anfangsplatz hier.
00:08:05: Genau, also über Resilienz die Fähigkeit auch in schwierigen Zeiten stabil zu bleiben.
00:08:10: Wir reden darüber, was das genau bedeutet, warum es so wichtig ist für uns, für unsere Pferde und auch für unsere Kinder.
00:08:16: Das mache ich mir auch ganz kurz drüber.
00:08:18: Und ja, das wollen wir heute gemeinsam beleuchten.
00:08:21: Genau, ich
00:08:22: beleuchte mehr aus Pferdesicht.
00:08:23: Ich bin hier das Pferd.
00:08:24: Katrin
00:08:25: ist quasi das Sprachrohr der Pferde heute.
00:08:28: Ich hau hier gleich den Tisch um, ist auch gut.
00:08:30: Ja, das würde ein Pferd genauso machen.
00:08:34: Gibt
00:08:34: es dich schon voll in deine Rolle, das finde ich super.
00:08:37: Ja, vorrangend.
00:08:39: Genau, ich würde gleich einmal reinspringen, damit was ist denn überhaupt Resilienz?
00:08:43: Ja, das ist ja irgendwie so ein gängiger Begriff, den verwenden wir irgendwie, man weiß so ein bisschen, was dahintersteckt oder findet auch nicht, aber auf jeden Fall ist es ja ein Begriff, der begegnet einem.
00:08:52: Und deswegen habe ich einfach mal eine Definition mitgebracht, weil ich dachte, sprechen wir zumindest über so ziemlich das Gleiche.
00:08:59: Also Residenz bedeutet psychische Widerstandskraft, also die Fähigkeiten mit Krisen und Belastungen, umzugehen, ohne daran zu zerbrechen und im besten Fall sogar daran zu wachsen.
00:09:10: Und ich würde mal aus Pferdesicht ergänzen, weil bei Pferden sprechen wir eher von der Fähigkeit mit Stressoren physisch und psychisch umgehen zu können, was ja im Endeffekt das Gleiche ist, wie du jetzt sagst.
00:09:21: Aber natürlich haben Pferde andere Themen als Menschen und Pferde können ja auch nicht psychisch darauf eingehen, sich das vorzunehmen, resilienter zu werden, sondern das ist dann unser Job als Pferdebesitzer bzw.
00:09:32: Reiterin, darauf einzugehen, dass die Pferde entsprechend resilient sind und werden.
00:09:38: und
00:09:39: sein können.
00:09:41: Und dabei nicht überfordert werden, aber da gehen wir später noch mal drauf ein.
00:09:45: Ich habe auch noch mal so ein schönes Bild mitgebracht, weil wir ja sonst immer viel über den Sitz auch sprechen hier.
00:09:50: Und ich finde, man kann einfach sagen, Resilienz ist wie ein elastischer mitschwingender Sitz.
00:09:55: Also wenn das Pferd stolpert, buckelt, sonst wie aus dem Gleichgewichtgerät, dann bleibst du da oben trotzdem im Balance.
00:10:01: Und zwar nicht, weil du dich festklemmst, sondern weil du flexibel mit schwingst.
00:10:05: Und genauso ist es ja eigentlich mit der Resilienz und dem Leben, oder?
00:10:09: Es ist einfach nicht so starres Verharren in irgendwas, sondern es hat auch schon was mit Flexibilität, mit Anpassung, mit neuen Perspektiven zu tun.
00:10:18: Ja.
00:10:19: Ja.
00:10:20: Weil wir haben ja auch nicht alles in der Hand.
00:10:21: Uns passieren ja auch einfach viele Sachen und da bleibt uns ja dann auch nichts anderes übrig als damit zu gehen, sich immer nur zu weigern und zu sagen, ich will das alles nicht.
00:10:30: Das kann man in manchen Situationen vielleicht machen, da kann man es für sich persönlich entscheiden.
00:10:33: Nee, das möchte ich nicht, weil das macht mir viel zu viel Stress.
00:10:36: Klar.
00:10:37: Aber wie du eben schon gesagt hast, das mit deinem Fuhlen, dass es krank ist, das hast du nicht in der Hand.
00:10:43: Das können wir nicht beeinflussen.
00:10:44: Genauso können wir als Reiter eben auch nicht beeinflussen oder als Reiterin nicht beeinflussen, dass unsere Pferde krank werden, eventuell Befunde mit sich bringen und so weiter.
00:10:51: Da können wir, glaube ich, auch alle ein Lied von singen, weil ich meinem Endeffekt... Hast du deine Fuhlen oder deinen Jährlingen ja auch nur, weil Stella ja auch schon einfach, leider, bevor sie sich gebracht hat, dann im Laufe ihrer Jahre.
00:11:04: Und ich hab da ja auch so ein kleines Gehandicapterspferd dabei.
00:11:07: Und das macht einen natürlich.
00:11:09: Da kann man ja auch vielleicht so ein bisschen noch mal drauf eingehen.
00:11:11: Das macht einen erst mal fix und fertig.
00:11:15: Und da gehst du ja auch noch mal drauf ein, das darf einen auf fix und fertig machen.
00:11:19: Da darf man noch mal verzweifelt sein und traurig sein.
00:11:21: Und dann ist aber die Frage, wie richten wir die Krone und Kinder mit um?
00:11:25: Ja, genau.
00:11:27: Der Punkt, den du jetzt ansprichst, der ist so wichtig.
00:11:30: Hab ich dir zu früh erwähnt.
00:11:32: Nein, ganz genau richtig.
00:11:35: Von dem, was ich mir so als Ablauf überlegt habe.
00:11:37: Ganz genau richtig, richtig schöne Verknüpfung.
00:11:41: Weil genau so ist es.
00:11:42: Es gibt einfach Dinge, die können wir nicht beeinflussen, die passieren in unserem Leben.
00:11:47: Wir können nicht beeinflussen, was im Außen passiert.
00:11:50: Da haben wir auch schon öfter darüber gesprochen.
00:11:52: Wir können nur beeinflussen.
00:11:54: wie wir damit umgehen.
00:11:56: Wir können immer nur an uns arbeiten.
00:11:58: Also klar, du kannst auch mal... Also das klingt immer so, ich kann gar nicht so beim Außen verändern, natürlich kannst du das.
00:12:04: Aber du kannst die großen Dinge, die in deinem Leben passieren, die kannst du versuchen zu steuern, aber es wird dir halt nicht immer gelingen.
00:12:10: Es gibt immer Dinge, die passieren, die sich erst mal wie ein Rückschlag anfühlen, die du einfach so nicht wolltest und das wirst du nicht verhindern können.
00:12:19: Und dann geht es einfach drauf
00:12:20: zu gucken,
00:12:21: was machst du damit?
00:12:22: Ja, und manchmal klingt das aber so ein bisschen abgedroschen, sage ich jetzt mal aus, weil mir das letztens auch jemand geschrieben hat tatsächlich im privaten Bereich, wo ich auch gesagt habe, so, boah ey, das ist mir alles zu viel und ich will das alles nicht und ich könnte, also ich könnte nur noch heulen.
00:12:38: Und dann kam so dieses, naja, du wirst das schon schaffen.
00:12:46: Ich nenne das jetzt immer Metacarpus.
00:12:52: Also, es ist schuldigung, Leute, ich hab grad mit dem Finger hochgezeigt, aber ich mein das natürlich nicht zu Libiana, sondern einfach dieser abgedroschene, ach du wirst das schon schaffen und das ist ja immer eine Frage, wie man damit umgeht.
00:13:02: Ja, danke schön.
00:13:03: Ich bin hier gerade am Boden zerstört, vielleicht in diesem Moment.
00:13:06: Und das darf ich auch gerade sein, weil es einfach vielleicht ein bisschen viel ist, was hier auf mich einprasselt.
00:13:11: Jetzt mal ganz allgemein gesagt, das fühlen wir alle in bestimmten Situationen.
00:13:15: Und dann dieses denke positiv oder gehe positiv damit um.
00:13:19: Das ist total toxisch.
00:13:21: Nee, sorry,
00:13:22: danke.
00:13:23: Es gibt in dieser
00:13:24: Situation gerade nichts Positives.
00:13:26: Natürlich.
00:13:27: Wir werden damit langfristig alle mit unseren Niederschlägen auch dann positiv umgehen.
00:13:32: Und ich glaube, gerade wenn man bestimmte Sachen geschafft hat, auch einfach, dann geht man da erstarkt aus den Situationen heraus.
00:13:38: Aber so was abgedroschenes und Anführungszeichen zu hören, wenn du gerade so am Boden diest und denkst, nichts geht hier mehr.
00:13:46: Das bringt halt gar nichts.
00:13:48: Und weißt du, was dir da auch passiert ist?
00:13:50: Da ist dir genau das passiert, was uns ja irgendwie... Also was relativ häufig ja passiert in Situationen, wo eigentlich Einfühlung und Empathie nötig wäre, dass man eben versucht zu trösten und zu sagen, hey, Kopf hoch ist nicht so schlimm, komm, du schaffst es
00:14:05: schön.
00:14:05: Doch, ist schlimm.
00:14:06: Nein, ich will es
00:14:07: gar nicht schaffen.
00:14:09: Und wirklich empathisch und wirklich einfühlsam wäre ja zu sagen, hey, ich seh dich, ich seh, dass es total schlecht geht.
00:14:16: Und ja, das ist auch wirklich eine totale Kack-Situation, in der du gerade bist.
00:14:20: Ich kann auch
00:14:21: nichts weiter daraus machen.
00:14:23: Das ist halt ... Komm, lass uns beide rumschreien und heulen.
00:14:29: Ich bin einfach da und sehe, dass es dir schlecht geht.
00:14:31: Und was passiert bei dir?
00:14:33: Da sind wir in einem anderen Bereich.
00:14:34: Aber was passiert bei dir, wenn ich das zu dir sage?
00:14:37: Dann fühlst du dich gesehen, du fühlst dich wahrgenommen.
00:14:39: Du fühlst dich ganz anders angenommen.
00:14:42: Wenn ich hier sitze und sage, komm schon.
00:14:46: Das ist nicht so eine Aufforderung zu etwas, wo man so denkt, du weißt gar nicht, wie es ist.
00:14:50: Ja,
00:14:51: genau.
00:14:51: Das fühlt sich nicht verstanden.
00:14:53: Eigentlich ist es auch von einer Person gekommen, die super empathisch ist
00:14:57: und
00:14:57: die super lieb und nett ist.
00:14:59: Nur in dem Moment hab ich sie gedacht, ne,
00:15:03: fast grad nicht.
00:15:04: Es war sicherlich total lieb gemeint, ne?
00:15:06: Und das ist was, was uns ja auch mit unseren Kindern häufig passiert.
00:15:09: Dass wir sagen, hey, komm schon, das wird schon.
00:15:11: Nee, wollen die in dem Moment nicht hören?
00:15:13: Nee, oder auch zu sagen, ist nicht
00:15:15: so schlimm.
00:15:16: Genau, ist so
00:15:16: schlimm.
00:15:17: Oder gibt's schlimmeres?
00:15:18: Nein, nein.
00:15:19: Ist nicht richtig.
00:15:20: Genau.
00:15:21: Ganz schlimme Werte, die wir zu Kindern sagen können.
00:15:23: Weil in dem Moment ist es für mich
00:15:24: so schlimm.
00:15:25: Also auch im... Egal.
00:15:27: Auch
00:15:27: zu erwachsenen.
00:15:28: In dem Moment ist es für denjenigen so schlimm.
00:15:30: Und das ist genau der Punkt, den ich jetzt unbedingt ansprechen möchte.
00:15:33: Das hat eine Daseinsterrechtigung.
00:15:35: Es ist einfach so, jede Emotion ist erst mal okay, auch wenn sie super unangenehm ist für dich, für dein Umfeld, aber die Emotion erst mal ist nicht falsch.
00:15:45: Wut, Angst, Trauer, Schmerz, was auch immer, ist in dem Moment einfach da und das ist ja real, weil du es so fühlst.
00:15:53: Und da kann jetzt keiner von außen kommen und dir sagen so, nee, komm, ist nicht so schlimm, jetzt fühlt es mal nicht.
00:15:59: Das macht gar keinen Sinn, sondern du fühlst es so und es ist okay, dass du es fühlst und du musst es auch fühlen und du darfst es zulassen, damit du es dann verarbeiten kannst, weil das haben wir ja schon ganz oft auch hier besprochen, dass Emotionen ja quasi so die Hinweissschilder auf unsere Bedürfnisse sind und unser Verhalten, unser Handeln ist ja von unseren Bedürfnissen gesteuert.
00:16:18: Wir wollen uns Bedürfnisse erfüllen, deswegen verhalten wir uns so und so.
00:16:22: So, jetzt sind da die Emotionen als Hinweissschilder auf unsere Bedürfnisse.
00:16:26: Und was passiert jetzt?
00:16:27: Das haben wir auch schon oft gesprochen.
00:16:29: Wenn du so eine Emotion immer wieder wegdrückst und sie halt nicht anschaust, weil sie dir unangenehm ist.
00:16:35: Ist sie dann weg?
00:16:37: Nee.
00:16:37: Es gibt ein ganz tolles Lied von Florian Künstler.
00:16:42: Da ist die Textzeile jede Träne, die du nicht weinst, stellt sich hinten wieder an.
00:16:47: Und ich finde, du hast diese
00:16:48: Emotionen auch.
00:16:49: Es wird halt einfach dann immer mehr und immer unangenehmer.
00:16:54: Voll.
00:16:54: Also, ich kenne das Lied nicht, aber das ist total.
00:16:57: genauso ist es halt.
00:16:58: Und es ist ja nicht nur so, dass wenn du die Emotionen wegdrückst, dass sie einfach wiederkommt, sondern wir haben ja gerade schon gesagt, was ist die Funktion einer Emotion?
00:17:05: Das ist ein Hinweissschild.
00:17:07: Die will dir was sagen.
00:17:08: Und wenn du sie nicht siehst, wenn du sie nicht anschaust, dann kommt sie zurück.
00:17:11: Aber sie kommt immer ein bisschen stärker zurück, weil sie will ja gesehen werden.
00:17:15: Das heißt, sie muss sich ja immer noch ein bisschen größer machen, damit du vielleicht irgendwann mal hinschaust.
00:17:20: Ja.
00:17:20: Und was passiert?
00:17:21: Also ja, hallo, ich bin hier, guck mich an.
00:17:26: Und wenn du sie nicht anguckst, dann passiert natürlich zum einen in deinem Körper, dass du wie so ein festgehaltenes Spannungsmuster hast.
00:17:33: Also du verspannst dich ja auch einfach körperlich.
00:17:35: Und gleichzeitig ist es auch so, deine Emotionen, die kommen wieder und die kommen immer stärker wieder und das kann dann einfach wirklich in Situationen, die eigentlich gar nichts mit der ursprünglichen Situation zu tun haben.
00:17:46: Da können plötzlich mega starke Emotionen aufkommen, weil du die einfach immer weggedrückt hast.
00:17:51: Deswegen, das war gerade so ein passendes Beispiel von dir.
00:17:55: Es ist so wichtig, diese Emotionen einfach zuzulassen und da durchzugehen und das auszuhalten und einfach zu sagen, es ist okay, dass ich jetzt gerade verzweifelt bin.
00:18:06: Es ist okay, dass ich jetzt gerade traurig bin.
00:18:08: Es ist okay, dass ich gerade wütend bin.
00:18:11: Wir müssen nicht darin verharren.
00:18:13: Wir dürfen entscheiden, da wieder rauszugehen auf die eine oder andere Art.
00:18:17: Genau
00:18:17: und deswegen, ich glaube, das verstehen auch viele unter Resilienz immer falsch.
00:18:21: Das fand ich jetzt so schön als Begriff noch mal gefunden zu haben bei der Recherche sozusagen.
00:18:26: Resilienz ist keine Unverwundbarkeit.
00:18:28: Nein, überhaupt
00:18:28: nicht.
00:18:28: Es geht nicht darum, hier zu stehen, weder als Pferd, als Reiter oder sonst was, als Kind, dass man da steht und sagt mir alle scheißegal auf mich kann alles einprasseln.
00:18:37: Ich bin die Ruhe selbst.
00:18:39: Das ist es nicht.
00:18:40: Also das ist klar.
00:18:41: Es gibt Menschen, da denkt man Alter, wie kannst du so entspannt sein?
00:18:45: Ich bewunder, dass es unglaublich, wie du mit all diesen Situationen umgehst.
00:18:49: Und trotzdem natürlich haben diese Menschen auch viel erlebt.
00:18:54: Und ich glaube, je mehr du erlebst, umso resilienter kannst du auch werden, aber es kann dich auch kaputt machen.
00:18:59: Also es heißt jetzt nicht, dass jeder hier sonst wie viel Scheiße erleben muss, damit er resilient wird.
00:19:04: Nein.
00:19:05: Aber es gibt einfach gewisse Tools, die einem natürlich helfen, damit umzugehen oder das zu werden, sag ich einfach mal.
00:19:11: Und was du natürlich gerade beschreibst auch so Menschen?
00:19:14: die scheinbar gar nichts an kratzt.
00:19:16: Da muss man ja auch unterscheiden, kratzt die jetzt wirklich nichts an, weil sie wirklich so gelassen sind und wirklich so emotional reguliert sind und so im Reihen mit sich.
00:19:25: Oder haben die so einen schlechten Zugang zu den Emotionen, dass sie ihre Emotionen eigentlich gar nicht wahrnehmen.
00:19:30: kann nämlich auch passieren, wenn du die immer und immer und immer wegdrückst, wenn du das vielleicht als Kind schon so gelernt hast.
00:19:35: Ja, und du kannst halt bei niemandem unter die Oberfläche gucken, das muss einem vielleicht auch mal gesagt werden.
00:19:39: Du kannst immer nur vor die Stirn gucken, wie man so schön sagt, du kannst nicht reingucken.
00:19:42: Was ist da hinter wirklich los?
00:19:44: Und genau, deswegen finde ich es auch ganz wichtig, dass man bei sich selbst bleibt und nicht sagt, ach guck mal der, und dann fangen wir wieder an uns zu vergleichen.
00:19:52: Das ist
00:19:53: dann
00:19:53: wieder so ein Step, der dich eher unglücklich macht, als dass er an dir selbst Was macht, was dich resilienter oder positiver beeinflusst?
00:20:03: Ja
00:20:03: voll, man darf immer zuerst mal bei sich selber gucken und ich hab jetzt hier, ich freu mich so, ich hab noch mal so eine schöne Parallel zum Reiter sitzt.
00:20:11: Mit den Emotionen, die wir ja zulassen dürfen und wo wir durchgehen dürfen.
00:20:15: Das ist auch wieder so quasi wie beim Reiter sitzt, wenn wir, wir sollen ja auch die Bewegung des Pferdes nicht blockieren.
00:20:22: Nicht sagen so, da bewegt sich gar nichts, sondern mit schwingen.
00:20:26: Und genauso dürfen wir halt auch mit unseren inneren Bewegungen mit schwingen, weil nichts anderes sind ja Emotionen als innere Bewegungen.
00:20:33: Ja,
00:20:34: also das einfach um das nochmal bildlich zu machen.
00:20:37: Und ein weiterer Aspekt, der mir super wichtig ist in Bezug auf Resilienz, ist, dass auch es gibt so eine Gleichzeitigkeit.
00:20:47: Es gibt so eine Gleichzeitigkeit, dass einfach Unangenehme Emotionen und angenehme Emotionen auch gleichzeitig da sein dürfen.
00:20:56: Das bedeutet, du darfst auch in der größten Krise, in der absolut schlimmsten Zeit deines Lebens, wenn es dir gerade so vorkommt, du darfst auch dann Freude empfinden.
00:21:07: Es ist sogar total wichtig, auch dann Freude zu empfinden, weil das lädt dich ja emotional wieder auf.
00:21:12: Und das hat dann eben nichts mit der toxischen Positivität zu tun, über die wir vorhin gesprochen haben.
00:21:17: Das ist keine Verdrängung, sondern das ist einfach wichtig, um emotional im Gleichgewicht zu sein, dass du einfach auch wieder, dass du auch was hast, woran du dich freuen kannst, dass du auch was hast, wo du dich selber wieder auftanken kannst, weil du ja einfach, du darfst auch selber auf deine Ressourcen achten.
00:21:33: und wenn wir das jetzt wieder in Bezug auf unsere Pferde sehen, dann sind wir ja auch einfach die größten Ressourcen für unsere Pferde.
00:21:42: Wir haben deren Leben komplett im Griff.
00:21:45: Das darf man auch nicht unterschätzen.
00:21:46: Das ist ja
00:21:47: ähnlich mit den Kindern.
00:21:48: Das ist ja auch noch mal eins deiner Themen.
00:21:50: Also wir als Erwachsenen und als Pferdebesitzerinnen, wir haben einfach sehr viel Macht.
00:21:55: Das darf man halt auch nicht unterschätzen.
00:21:57: Und Verantwortung.
00:21:59: Genau, aus großer Verantwortung.
00:22:04: Und das ist einfach, wir haben das Leben unserer Kinder und aber auch das Leben unserer Pferde komplett im Griff.
00:22:11: Wir wollen uns ja hier auch ein bisschen mehr noch auf die Pferde so ein bisschen fokussieren.
00:22:15: Ich meine ganz ehrlich, diesen Stress, den unsere Pferde erleben, den haben den Verursachen wir, indem wir aussuchen, wie sie gehalten werden, wo sie wohnen, wo sie leben, wie sie gefüttert werden, wie sie trainiert oder eben nicht trainiert werden, auch nicht Training macht Stress.
00:22:32: und was wir überhaupt mit unseren Pferden machen und das ist genau da gehe ich gerne später noch mal so ein bisschen mehr drauf ein.
00:22:39: ich weiß nicht wie viel du da jetzt erstmal noch vorher sagen willst weil ich finde diese Stressfaktoren beim Pferd da muss man wirklich noch mal genau hinschauen
00:22:46: ja nur noch also eine kleine Ergänzung und dann schauen wir gerne die Stressfaktoren beim Pferd an weil ich das einfach so wichtig finde wirklich so sich selber klar zu machen.
00:22:57: Ich als Mama, als Pferdebesitzerin, in welcher Rolle auch immer.
00:23:00: Ich bin einfach die größte Ressource für meine Pferde, für meine Kinder.
00:23:04: Du hast es gerade schon gesagt.
00:23:05: Und wenn ich... Ich
00:23:06: habe mich negativ ausgedrückt.
00:23:08: Ja, ich
00:23:09: drück's jetzt mal positiv aus.
00:23:10: Sie machen zu viel Wasser.
00:23:15: Oh nein, das stimmt nicht.
00:23:18: Ich bin einfach die größte Ressource für mein Umfeld, für meine Pferde, für meine Kinder.
00:23:23: Und deswegen ist es so wichtig, dass ich gut auf mich achtgebe, auch in Krisenzeiten.
00:23:27: Auch wenn es mir im Grunde nicht gut geht, wenn ich gerade in einem Riesen-Stress stecke, dann darf ich darauf achten, meinen Akku wieder aufzufüllen.
00:23:36: Dann darf ich darauf achten, selber mir was Gutes zu tun.
00:23:39: Dann darf ich mir erlauben.
00:23:42: Es geht ja oft um dieses sich selbst erlauben.
00:23:44: Dann darf ich mir selbst erlauben, dass es mir auch ... Dann gut gehen darf, wenn eigentlich alles kacke ist um mich herum.
00:23:51: Ich darf es mir erlauben und es ist so wichtig.
00:23:54: Weil nur dann kann ich mich emotional wieder aufladen und dann kann ich auch wieder was geben.
00:23:58: Wenn ich immer nur gebe und gebe und gebe, irgendwann ist er akulär oder wie ist es so schön aus einem leeren Gefäß, kann man nicht schöpfen.
00:24:05: Wenn du immer nur gibst, bist du irgendwann leer.
00:24:07: Und ich glaube, total viele Pferdebesitzerinnen vergessen das leider immer noch.
00:24:12: Die tun alles für ihre Pferde, die leisten alles und die vergessen dabei sich selbst.
00:24:19: Früher habe ich das immer schon beim Sitz thematisiert, dass irgendwie fürs Pferd wird X mal.
00:24:24: der Osteopath geholt und dieses Mittelchen und das und jenes.
00:24:28: Und man selber guckt nicht nach sich.
00:24:29: Man geht nicht zum Osteopathen.
00:24:32: Man macht nichts für seinen Sitz mit Rückenschmerzen, sagt man trotzdem aufs Pferd.
00:24:36: Weil es
00:24:37: mit Rückenschmerzen steigt.
00:24:39: Weil es tut ja nur mir weh.
00:24:40: So ich kann da ja durch, weil ich bin ja so ein harter Reiter.
00:24:42: Da haben wir ja auch so ein Selbstverständnis ganz gerne mal.
00:24:45: Und das habe ich damals schon immer gesagt.
00:24:47: Das ist so ein Quatsch, weil du tust deinem Pferd nichts Gutes.
00:24:50: Und das gleiche ist es doch.
00:24:53: mit diesen inneren Schmerzen, die du hast und mit diesem inneren Gleichgewicht.
00:24:57: Du darfst da gut nach dir selber gucken, weil dann kannst du eben auch eine Ressource für deinen Pferd sein.
00:25:03: Und natürlich für deine Kinder, weil wir sprechen jetzt hier gerade über Pferde.
00:25:06: Das wollte ich noch gesagt haben, weil das so ein Punkt ist, der mir so, so, so wichtig ist.
00:25:10: Und dann lass uns gerne mal gucken, was sind denn die Stressfaktoren beim Pferd?
00:25:14: Ja, das ist
00:25:15: einfach der Grund, warum Resilienz für Pferde einfach hier auch so relevant ist.
00:25:19: Natürlich hat Resilienz immer irgendwie was mit Stress zu tun.
00:25:22: Jetzt müssen wir ja uns mal fragen, wo kommt denn der Stress für unsere Pferde jetzt her?
00:25:26: Ich glaube, viele sind da schon sehr, sehr weit und wissen, was alles Stress machen kann.
00:25:30: Aber die Haltung kann eben ein großer Stressfaktor sein.
00:25:34: Es ist nicht nur, dass wir sagen, ja, guck mal, das Pferd steht in der Box.
00:25:40: Das ist vielleicht schon Stress für ein Pferd, was eigentlich nicht.
00:25:43: Aus einer Box kommt, sag ich jetzt einfach mal so.
00:25:46: Wir haben Pferde, die eigentlich Steppentiere sind und nach draußen gehören und sich viel bewegen sollen.
00:25:51: Das wissen eigentlich alle.
00:25:53: Und das ist in der Aufzucht dann immer noch super, super wichtig.
00:25:56: Und wir lassen die Pferde als Fohlen und Jährlinge schönen Toben machen.
00:26:00: Kaspern alles auf Hektar großen Weiden.
00:26:03: Und dann werden sie drei Jahre alt und dann kommen sie in eine Box.
00:26:05: Und da darf er mal drüber nachdenken, bitte.
00:26:08: Warum?
00:26:11: Also ich verstehe es nicht.
00:26:12: Ich
00:26:12: muss mir gerade so lachen, weil du das so schön beschrieben hast.
00:26:14: Das ist so unlogisch.
00:26:15: Das erschließt
00:26:15: sich ja gar nicht.
00:26:16: Alle reden immer von artgerechter Haltung und dann bauen sie Stelle mit Boxen.
00:26:20: Das ist aber ja ganz ehrlich, dann könnt ihr auch die Hühner in der Legebatterie lassen, weil das ist genau das gleiche auf das Verhältnis der Größe gesehen.
00:26:28: Die Pferde drehen sich um ihren eigenen Radius und viel mehr Platz haben sie in der Box nicht.
00:26:34: Selbst wenn der Firma fünf Box das ist und vielleicht noch ein Kackpädokter dran.
00:26:37: Entschuldigung, das ist einfach für ein Pferd nichts wert.
00:26:40: Das hat nichts mit Bewegung zu tun, es hat nichts mit frischer Luft zu tun.
00:26:44: Da müssen wir uns nicht wundern, wenn die Tiere krank werden.
00:26:47: Und dann dürfen wir nicht vergessen, in der Box haben diese Pferde auch nicht die Wahl neben wem sie stehen.
00:26:53: Sie stehen im Zweifel neben ihrem absoluten
00:26:56: Hass.
00:26:57: Du entscheidest für deinen Pferd.
00:26:58: Das
00:26:58: ist
00:26:58: jetzt dein Freund.
00:27:00: Genau, neben dem stehst du jetzt.
00:27:02: Dann schimpfst
00:27:03: du auch noch, wenn die sich dann kloppen.
00:27:05: So, jetzt seid mal ruhig!
00:27:06: Jetzt weißt du doch nicht.
00:27:07: Dann werden dann nachher schöne Gummivände zwischen gemacht, damit die sich beim Fressen nicht mehr sehen.
00:27:12: Die Wupps haben sie gar keinen Partner mehr in jedem sich stehen, sondern noch eine fette Holz- oder Gummivand.
00:27:17: Und da muss man mal überlegen, was macht man da eigentlich?
00:27:20: Wenn man die Pferde in eine Herde stecken würde, egal wie groß sie jetzt ist, wenn man viel Platz hat, kann es ja auch eine größere Herde sein, habe ich meine Pferde auch schon drin stehen gehabt.
00:27:28: Ich glaube, vier oder fünf Hektar Platz.
00:27:30: Ja, da waren es aber auch zwanzig Pferde.
00:27:31: Ja, so was.
00:27:33: Die haben sich auch gruppiert.
00:27:34: Natürlich,
00:27:35: die
00:27:35: finden sich.
00:27:35: Das ist genauso wie Kinder in der Kita oder in der Schule.
00:27:39: Die sind auch in Gruppchen zusammen und die finden sich.
00:27:41: Und da darf man wirklich mal drüber nachdenken, was das ausmacht für einen Pferd in einer Box zu stehen.
00:27:49: Das
00:27:50: ist, glaube ich, das
00:27:50: Schlimmste, was man ein Pferd antun kann.
00:27:52: Und ich würde meine Pferde nicht wieder in eine Box stellen.
00:27:57: die sagen, nicht jedes
00:27:58: Pferd ist offensteig geeignet, dann denkt über den Offenstall nach.
00:28:01: Also es gibt wirklich unterschiedliche Qualitäten.
00:28:04: Nicht jeder Aktivstall ist auch für jedes Pferd geeignet.
00:28:07: Das darf man alles hinstellen.
00:28:09: Man muss wirklich den Stall mit maximaler Bewegungsfreiheit finden, der zu dem Pferd passt.
00:28:15: Aber ich bin der Meinung, jedes Pferd ist offensteig geeignet, es
00:28:18: kommt auf den Stall an.
00:28:19: Die müssen die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen.
00:28:22: Die müssen die Möglichkeit haben.
00:28:24: Freunde in der Herde zu haben.
00:28:25: Es liegt vielleicht dann auch an der Herdenkonstellation oder an der Art, wie der Offenstahl gebaut ist und dass sie nicht genug Möglichkeiten haben, sich zurückzuziehen.
00:28:32: Aber jedes Pferd
00:28:32: gehört
00:28:33: nach draußen.
00:28:34: Warum ist ein Pferd nicht Offenstahl geeignet?
00:28:36: Weil wir es ihm abtrainiert haben.
00:28:38: Weil wir es so traumatisiert haben?
00:28:39: im Grunde, ja.
00:28:41: Kennt man ja auch diese Videos
00:28:43: von irgendwelchen Kühen, die auf einmal aus ihren Zwangsständen rauskommen und denken, was soll ich jetzt hier machen?
00:28:49: Ich weiß gar nicht, wo ich hin soll.
00:28:50: So, die checken das auch erst mal nicht.
00:28:52: Weil wir das Pferd einfach so traumatisiert haben, dass es überhaupt nicht mehr klar kommt in seinem eigentlichen, natürlichen Umfeld, nämlich als Herdentier mit sozialem Pferd.
00:29:00: Und jetzt ist krass.
00:29:02: Und jetzt steht ja auch noch diese Kackwinterzeit vor uns.
00:29:04: Die Weidezeit ist so gut wie vorbei.
00:29:07: Und dann kommen die Pferde wieder in ihre Boxen und stehen vielleicht zwei bis drei Stunden auf dem Paddock.
00:29:11: Sorry, das geht nicht.
00:29:12: Ja, aber
00:29:12: die meisten Paddocks
00:29:14: sind auch nicht dafür ausgelegt, dass die Pferde länger draußen sein können.
00:29:16: Die haben kein Wasser, die haben kein Futter, die haben
00:29:18: keine Möglichkeit,
00:29:19: sich zu bewegen.
00:29:20: Ja, wir können auch nicht Pferde drei, vier Stunden ohne Wasser und Futter und Artgenossen dastehen lassen.
00:29:25: Das funktioniert halt einfach nicht.
00:29:28: Das muss man halt auch einfach mal dazu sagen.
00:29:30: Da muss wirklich umgedacht werden.
00:29:31: Und das ist für mich wirklich ein großer Appell an Pferdebesitzer und aber auch an Stallbetreiber.
00:29:37: Es gibt also ganz ehrlich, wenn ich diese Riesenstelle mit ihren ganz langen Stallgassen sehe, dann denke ich mal raus die Boxen, raus die Boxen, macht dann Laufstall raus.
00:29:44: Und
00:29:46: dann auf die Kühe.
00:29:47: Genau.
00:29:49: Da gibt es so viele Möglichkeiten.
00:29:50: Dann heißt es wieder irgendwie Verletzungsgefahr hier und da und ich kann das auch verstehen, wenn so ein Pferd dann irgendwie ein paar hunderttausend Euro wert ist.
00:29:57: Ja.
00:29:58: I feel you, aber es ist halt ein Pferd und es hat halt auch ein Pferdgerechtes Leben verdient.
00:30:03: Da macht es einen kleinen Gruppen irgendwie, weiß ich nicht, ich denke es gibt Lösungen, macht es einen kleinen Gruppen, dann müssen die vielleicht nicht zu zwanzig zusammenstehen, aber dann trafen sie so zusammen, wie sie sich zu Viert gut verstehen und bieten ihnen trotzdem irgendwie ein Pferdgerechtes Leben.
00:30:17: Und sie verletzen
00:30:17: sich ja in der Regel, verletzen sie sich ja viel weniger, weil ein Viert, was die ganze Zeit in der Box steht und auf einmal rauskommt und sich den Arsch da genn Himmel bo- Ja, natürlich verletzt sich das.
00:30:29: Das ist auch nicht warm.
00:30:30: Aber die Pferde, die die ganze Zeit im Bewegung sind, verletzen sich auch nicht so schnell.
00:30:34: Die haben auch eine ganz andere Koordination, ganz anderes Körpergefühl.
00:30:38: Genau,
00:30:38: das ist also wirklich dieses Thema Haltung.
00:30:41: Und dann kommt natürlich auch noch das Thema Fütterung dazu, was zur Haltung dazugehört.
00:30:47: Weniger ist mehr, ne?
00:30:49: Also wenn wir einfach mal dafür sorgen, dass Pferde vernünftiges Heu kriegen und ich weiß, dass das nicht leicht ist, auch ich bin da jedes Jahr wieder am Suchen, wo es vernünftiges Heu, aber es gehört auch einfach Mut und Geld dazu.
00:31:01: Ja, ich weiß, Pferdehaltung ist teuer, aber Pferdehaltung ist dann eben auch einfach mal teuer.
00:31:06: Da muss ich halt gucken, dass es vernünftig ist, dann ist es auch langfristig günstiger.
00:31:10: Weil wenn ich dann ständig irgendwie ein Tier als hier nochmal ein Inhaliergerät, da nochmal eine Sohlekammer, hier nochmal, ich weiß nicht was, Ja, das können wir uns doch alle schenken, wenn wir einfach mal an die Ursachen rangehen würden und sagen würden, Juhu, wir halten unsere Pferde vernünftig, wir füttern sie vernünftig.
00:31:24: Wir hauen dann nicht Zusatzfuttermittel von MarkeXYZ rein, weil alle großen Influencer hauen das ja rein.
00:31:33: Das muss ja gut sein, weil es heißt ja schon gut.
00:31:35: Genau.
00:31:36: Oder Gold.
00:31:37: Oder wie
00:31:38: auch immer.
00:31:39: Also da denke ich immer... weniger ist mehr.
00:31:43: Wenn ihr denkt, dass euer Pferd einen Mangel hat, macht ein Blutbild oder macht auch eine Haaranalyse,
00:31:49: es gibt so
00:31:49: viele Möglichkeiten herauszufinden, ob ein Pferd überhaupt etwas braucht und gezielt, was es braucht und nicht einfach nur reinzuklatschen, dann produziert ihr auch ein teures Pipi, das könnt ihr euch dann auch sparen.
00:32:00: Weil alles,
00:32:01: was das Pferd nicht aufnehmen kann, funktioniert ja nicht.
00:32:04: Ja, teilweise hast du halt sogar dann einen Überschuss und Überschuss wird zum Teil ausgeschieden, zum Teil aber halt auch nicht.
00:32:10: Kann man wieder
00:32:11: andere Probleme
00:32:12: verursachen.
00:32:15: Ich bin immer sehr erstaunt auf Social Media und so weiter, was nicht alles ins Recht reingeknallt wird und in diesen ganzen Hexenküchen da.
00:32:24: Also ich glaube wirklich weniger ist mehr.
00:32:26: Das Wichtigste ist einfach eine vernünftige Heugqualität.
00:32:29: Und das muss den ganzen Tag über einen entsprechenden Mengen natürlich, je nachdem, ob das Pferd übermäßig fett ist oder vielleicht so dünn ist, da muss zugefüttert werden, aber die meisten Pferde sind ja leider zu fett.
00:32:41: Ja, warum muss ich denn dann noch so verrücktes Futter da reinhauen?
00:32:46: Dann kommt noch das Thema Schmerz wirklich hinzu und das ist natürlich eines meiner größten Themen, weil im Endeffekt bin ich da, weil mein Pferd damals auch Schmerzen hatte und das womit ich arbeite, extrem hohe Schmerzen verursachen kann.
00:33:02: und das ist das... Equipment und natürlich auch der Sattel.
00:33:05: Aber zu dem Sattel und das ist natürlich eigentlich jetzt nochmal mehr dein Thema gehört natürlich auch entsprechend bereitweise dazu.
00:33:12: Und ich glaube oder vielleicht bewege ich mich auch in einer sehr großen Bubble da auf Insta und Co.
00:33:19: Also ich sehe immer mehr Leute, die wirklich wundervoll reiten und ihren Pferden zuhören und viel Wert darauf legen, dass das Equipment passt.
00:33:25: Aber es gibt eben auch genau das Gegenteil.
00:33:27: Beziehungsweise... Fehlinformation, dass man wirklich denkt, na ja, wenn der Sattel drei, viertausend Euro oder mehr kostet, das gibt ja auch locker Sättel, die fünf, sechs, sieben tausend Euro kosten, dann
00:33:37: muss er ja gut sein.
00:33:39: Und wenn das ein Maß Sattel ist und der wurde ja auch gerade erst angepasst und ist teuer und blitzert und wurde ja von der Sattlermeisterin gemacht und so weiter und so fort, dann muss er ja auch passen.
00:33:48: Nein, leider nein.
00:33:50: Tut mir leid, ist halt so.
00:33:51: Da müsst ihr euch wirklich mal ein bisschen mehr informieren, ein bisschen mehr... Rangehen ins Thema und seid herzlich angesagt auf meinen Themen sozusagen.
00:34:02: Und wenn euch da mehr interessiert, dann meldet euch einfach und dann geben wir das Thema an.
00:34:06: Man muss nicht gleich Sattelampasser werden, aber es gibt eben doch viele, viele Themen, die man auch als Pferdebesitzer finde, ich wissen sollte.
00:34:13: Man sollte erkennen, steht mein Pferd vernünftig auf allen vier Füßen.
00:34:16: Hat das eine Schonhaltung?
00:34:18: Hat das eventuell
00:34:18: eine Kack-Hufhaltung?
00:34:20: Oder wenn ich es nicht weiß, dann muss ich mal bestimmte Menschen fragen, mir vielleicht auch mal zwei, drei Meinungen einholen, um dann abwägen zu können, was eventuell wirklich wahr ist und was eventuell... Ja, wenn ich, es gibt ja immer so diesen schönen Satz, ja, frag ich zehn Leute, kriege ich zehn Meinungen.
00:34:37: Ja, aber manche Sachen überschneiden sich dann vielleicht auch.
00:34:39: Und das, was sich überschneidet, ist vielleicht dann sogar richtig.
00:34:42: Oder ich kann mir aus den Meinungen dann das raussuchen, was ich für mich halt stimmig anfühle.
00:34:47: Ja, gesunder Pferde
00:34:49: und Menschenverstand.
00:34:49: Eigentlich
00:34:50: auch Gefühl, so ein bisschen hören.
00:34:51: Ja.
00:34:52: Aber das Equipment ist so, so wichtig und achtet bitte wirklich auf einen vernünftig passenden Sattel.
00:35:00: Der kann einen enormen Stress auslösen.
00:35:03: Natürlich auch schon, wenn ihr beim Satteln merkt, oh mein Pferd zuckt oder beißt immer irgendwo rein oder beißt sogar vielleicht nach mir oder schlägt mit dem Kopf, schlägt mit dem Schweif, sobald ich sattle und das ist halt nicht eine Einmalgeschichte, sondern das passiert immer wieder, dann müsst ihr euch da Gedanken drüber machen.
00:35:18: Schwierig ist es einfach, ich sage jetzt mal Fallbeispiel, du hast ein Schulpferd übernommen, ja.
00:35:24: Das hat das wahrscheinlich schon so verinnerlicht, dass das Thema einfach immer weh tut und das hat nicht nur was mit dem Equipment zu tun, sondern auch mit der Art und Weise, wie es natürlich gerippen wurde jahrelang.
00:35:33: Vermutlich dann kann man da schwer das Pferd davon überzeugen, dass das tatsächlich sich ändern kann und heute anders ist.
00:35:41: Aber auch dort gibt es wirklich Möglichkeiten.
00:35:44: und da kommen wir dann eben zu dem nächsten Punkt, der quasi alles Alle diese Probleme verbindet einen, muss ich vielleicht noch mal sagen, osteopathische Behandlung.
00:35:54: Also, ja.
00:35:57: Osteopathische Behandlungen sind kein Allheilmittel, aber sie sind halt auch wichtig.
00:36:01: Viele Pferde haben ja mittlerweile diverse Therapeuten und es ist eben auch wichtig für die Pferde zu merken, Schmerzen können genommen werden und Bewegungsmuster können wieder entstehen, die positiver sind.
00:36:12: Und zu all diesen Sachen, wenn wir das nicht beachten, ist eben das ganz, ganz große Thema Magengeschwüre.
00:36:17: Und da gibt es immer mehr Studienbasierte Zahlen wirklich zu... gibt es einfach mal einen bei Google, ne?
00:36:22: Also da kriegst du ja so viele Informationen zu und zu diesem Thema Magenschwüre kommt ihr dann relativ schnell auf eine Skala oder auf ein Erkennungsmuster, sag ich mal, wo es darum geht, wie erkenne ich denn Schmerzen beim Pferd.
00:36:36: Und das ist eben dieses wundervolle Schmerzgesicht.
00:36:38: Am meisten erkennen wir es wirklich im Gesicht.
00:36:41: Und ihr dürft euch eure Pferde mal bitte genauer angucken, guckt euch Bilder an, wie guckt euer Pferd?
00:36:45: Wie sieht das Auge aus?
00:36:46: Ist es ein waches, helles Auge?
00:36:48: Ist es ein freudiges Auge?
00:36:50: kommt.
00:36:50: Das fährt freudestrahlend auf euch zu.
00:36:52: Da haut es eher ab.
00:36:53: Hat es vielleicht gar kein Interesse an euch.
00:36:55: Läuft es vielleicht immer weg, sobald ihr irgendwie mit Sattel oder Trense schon um die Ecke kommt.
00:37:01: Puh, dann ist halt schwierig.
00:37:04: Ja, aber wie gesagt, Haltung ist eben auch das A und O. Also zu diesen ganzen Sachen Schmerz und Stress beim Pferd ist die Folge natürlich das Thema Magengeschwüre.
00:37:13: Und wir haben Magengeschwüre nicht nur bei Sportpferden, wir haben Magengeschwüre auch bei Freizeitpferden.
00:37:18: Und das ist einfach was da, da müssen wir einiges ändern.
00:37:22: Und da müssen wir an der Art und Weise, wie wir damit umgehen, ändern, damit nicht, dass man eben wirklich drauf achtet.
00:37:28: Und ich habe auch so eine Patientin bei mir im Stall.
00:37:32: von meinen beiden Stuten, wo ich halt dachte, ich glaube, das Thema Magen ist gar nicht mal so ganz unwichtig bei der und ich bin ja mit der auch öfter in der Klinik mit Bell und die hat ja auch eCvm und natürlich diverse Probleme, die dadurch entstehen und wir haben dann in Absprache mit der Tierärztin in der Klinik auch nochmal die Fütterung geändert, seitdem wir die Fütterung geändert haben, die nicht mehr mit dem Saat halten.
00:37:56: Also ich will nur sagen... Es ist nicht immer der Sattel, der dann die Mageschwüre verursacht.
00:38:02: Es kann halt auch einfach seine Sintmageschwüre da und deswegen zicken sie mit dem Sattel.
00:38:07: Aber wir müssen halt genau wissen, was ist die Ursache.
00:38:12: Und ja, das ist bei den Pferden halt leider schuldig, dass genau das, was du sagst, wir sind eben die Ressource und wir sind eben aber auch die Machthaber sozusagen und die Verantwortung für unsere Pferde müssen wir eben übernehmen und tragen und wir Menschen.
00:38:28: können ganz viel für uns entscheiden, wie wir mit unserem Stress umgehen, welche Stressoren wir vielleicht aus unserem Leben streichen wollen, um resilienter zu werden.
00:38:37: Aber die Pferde können sich das eben nicht aussuchen.
00:38:40: Und wenn ihr Situation mit euren Pferden meistern wollt, das muss ja gar nicht immer ein Turnier sein.
00:38:46: Das kann ja eben auch was weiß ich, eine Rallye sein oder irgendwie mal woanders ausbreiten oder verladen, weil du einen schönen Ausritt noch mit einer Freundin irgendwo machen möchtest, ans Meer in die Heide oder wie auch immer.
00:38:57: Dann ist es halt auch in unserer Verantwortung, die Pferde da vernünftig darauf vorzubereiten, damit sie resilient mit dieser Situation umgehen können.
00:39:06: So, und ich glaube, das ist das Schlusswort als Stimme der Pferde,
00:39:11: die ich ja
00:39:11: jetzt übernehmen wollte.
00:39:13: Ich glaube, man kann das sehr, sehr viel weiter noch ausschmücken.
00:39:16: Vielleicht spielt da noch zwei, drei Punkte.
00:39:20: Gerade bei dem Stichwort Schmerzgesicht, da muss ich natürlich auch wieder so an diese ganze Diskussion denken, die jetzt gerade auch auf Social Media, also zumindest in meiner Bubble, wieder so hochkocht, mit einfach, also gerade
00:39:33: mit den Sportreitern und so weiter.
00:39:35: Ja, die wirklich Unisono eigentlich Schmerzgesichter zeigen.
00:39:39: Also du siehst ja keinen Pferd im Rund Sport, was keinen Schmerzgesicht hat.
00:39:42: Und das finde ich wirklich...
00:39:43: Ich meine, macht man vielleicht dazu auch sagen darf, wenn die natürlich auf... höchsterebene Sport betreiben ist auch so schwierig, weil das hat sich das
00:39:51: Pferd ja auch nicht ausgesucht.
00:39:53: Das Pferd hat sich nicht ausgesucht, genau.
00:39:54: Aber es gibt ja wirklich
00:39:55: Pferde, da hast du das Gefühl, boah, während die das machen, die sind voll dabei, die haben voll Bock.
00:39:59: Und es gibt, glaube ich, neunzig Prozent der Pferde, die da gar kein Bock drauf haben.
00:40:02: Also wenn du denen die Wahl geben würdest, das eine Tor geht auf die Weide und das andere Tor geht dann hängen auf den Turnier.
00:40:07: Wahrscheinlich werden sie
00:40:08: über neunzig Prozent, die woanders hinlaufen würden.
00:40:12: Aber tatsächlich finde ich es spannend, wie auch die Gesichter aussehen nach den Prüfungen.
00:40:17: Und einige sehen dann wirklich noch zufrieden kaputt aus.
00:40:22: Kennt man ja auch von sich selbst, wenn man Sport gemacht hat, dass man so denkt, das war richtig gut, war super anstrengend und echt schwierig.
00:40:27: Aber jetzt fühle ich mich gut.
00:40:29: Und das erkennt man eben auch in den Gesichtern der Pferden bei einigen, aber wirklich sehr, sehr wenigen.
00:40:33: Es ist wahrscheinlich nur nur ein Handvoll.
00:40:35: Und bei anderen siehst du wirklich, die sind einfach nur noch fix und
00:40:38: fertig.
00:40:39: Und es ist einfach
00:40:40: zu viel Scheiße, was da passiert.
00:40:42: Genau.
00:40:42: Und da finde ich einfach auch da, das ist für mich auch so ein Punkt, da wird halt diese von Natur aus ja sehr, sehr starke Resilienz der Pferde auch so ein bisschen ausgenutzt.
00:40:54: Also weißt du, wie ich meine, das Pferd erduldet viel, das Pferd erträgt ganz viel.
00:40:59: Ich weiß gar nicht, ob es richtig ist, das als Resilienz zu bezeichnen.
00:41:02: Aber da gehen wir Menschen einfach... Ja, ein Stück weit verantwortungslos damit um, in dem wir das einfach so übergehen, die Zeichen, die die Pferde uns da zeigen.
00:41:11: Und ich muss wirklich sagen, dass ich das inzwischen auch, ich war da früher auch anders eingestellt, aber ich kann das wirklich ganz schwer nur noch ertragen.
00:41:19: haben wir ja auch auf
00:41:20: da uns
00:41:21: mal zwischendurch was zugeschickt und haben so gedacht, guck mal, das sieht toll aus, das sieht schrecklich
00:41:24: aus.
00:41:25: Und selbst von den Reitern im internationalen Sport, wo man dachte, ach, die machen es eigentlich ganz toll, denkt man so, what the hell, wie
00:41:31: kannst du mit dem Pferd in der Prüfung reiten?
00:41:35: Da hättest du wirklich vielleicht nochmal, und selbst wenn sie das danach sagen, ja, wir brauchen noch ein bisschen mehr Zeit, ja, warum startest du denn dann?
00:41:41: Also,
00:41:41: wenn du schon merkst, dein Pferd kommt damit nicht klar, warum startest du denn dann?
00:41:45: Das muss dich ja vorher
00:41:46: schon abgezeichnet haben.
00:41:49: Also, man startet ja nicht von jetzt auf gleich in Aachen.
00:41:52: Also, man hat ja vorher auch schon mal Turniere oder ähnliche Situationen oder Auswärztrainings oder, oder wo man doch merkt, ui, ui, ui, das fährt aber ganz schon wackelig und halt überhaupt gar nicht die Möglichkeit, hier stark dazustehen.
00:42:05: Und das finde ich
00:42:05: halt auch schon bewältig.
00:42:07: Genau, du setzt das Pferd an einem Stress aus, dem es einfach überhaupt nicht gewachsen ist, ne?
00:42:11: Genau.
00:42:11: Und das ist einfach nicht fair.
00:42:13: Und da finde ich auch, man darf sich die Frage stellen, Was ist da wirklich ethisch überhaupt vertretbar?
00:42:19: Also, ich finde, wir müssen uns auch, ehrlich gesagt, als Reiter in die Frage stellen, also wir als Rheidsport insgesamt, wir müssen uns die Frage selber stellen, wir müssen uns der Frage nach außen hinstellen.
00:42:30: Was ist denn ethisch vertretbar im Pferdesport?
00:42:32: Wie weit dürfen wir gehen?
00:42:34: So, das ist einfach legitim, das zu tragen.
00:42:37: Das Problem ist halt auch einfach, diese ganze Stressreaktion funktioniert ja auch über Freisetzung von Hormonen und diese Hormone am Ende der Kette steht Cortisol.
00:42:48: und Cortisol macht halt einfach, dass die Pferde sich quasi selbst behandeln und dadurch auch nicht kaputt gehen.
00:42:55: und das kennen wir ja von Unser ganzen Workaholics auch, genau, das können wir von den Workaholics auch, die dann sich wundern, dass sie auf einmal im Urlaub immer krank werden.
00:43:05: Oder irgendwann
00:43:06: im Pferd landen.
00:43:08: Genau, das passiert mit den Pferden auch, die haben dann eine Pause oder die werden dann aus dem großen Sport genommen, bums sind sie krank.
00:43:16: Ja, dann fragen sich ganz viele ja, wie kann denn das sein?
00:43:18: Also viele übernehmen ja doch irgendwie professionell gerittene Pferde und wundern sich dann, dass die auf einmal bei einem selbst ganz anders sind und dass die auf einmal ständig krank sind.
00:43:27: Ja, das wären sie vorher auch gewesen, wenn sie sich nicht mehr Kortysur selbst behandelt haben.
00:43:31: Hatten
00:43:31: sie nur keine Zeit für quasi.
00:43:33: Genau, keine Zeit krank zu werden.
00:43:35: Und das ist halt wirklich schwierig.
00:43:37: und das, was du eben auch sagst, ja, sind Pferde jetzt wirklich resilient oder leiden sie einfach nur leise?
00:43:42: Darf man eben auch nicht vergessen, dass Pferde halt Fluchttiere sind.
00:43:46: Normalerweise, also unsere Pferde sind ja schon sehr, sehr weit domestiziert, aber normalerweise würden Pferde ja nicht zugeben, dass sie Schmerzen haben und dass es ihnen nicht gut geht, weil sie ja befürchten müssen, dann Opfer von Fressfreunden zu werden.
00:44:02: Deswegen erleiden sie natürlich sehr viele Sachen.
00:44:05: Er ist recht, wenn sie das Gefühl haben, man hört ihn ja eh nicht zu.
00:44:09: Und das ist eben auch so ein häufiges Thema, was man dann beobachten kann.
00:44:12: Sobald du anfängst zuzuhören, kommt eine Sache nach der nächsten.
00:44:15: Du fragst, was ist denn
00:44:17: jetzt passiert?
00:44:18: Also ich glaube tatsächlich auch, dass... Also ich für mich Resilienz bei Pferden so definieren, also positiv definieren möchte, dass ich wirklich sagen möchte, ein resilientes Pferd ist ein Pferd, was wirklich mit dem Stress gut umgehen kann und nicht ein Pferd, was den Stressadult hat.
00:44:34: Na was da herangeführt wird auch einfach, das muss man vielleicht dazu sagen, man kann ja Situationen trainieren.
00:44:39: Du kannst Verlade-Training machen, du kannst Gelassenheitstraining machen, du kannst Auswärtstrainings machen, bevor du auf einen Turnier fährst, du kannst sogar Turniere unter Turnierbedingungen als Lehrgang vorher machen und üben, um Pferde dort heranzubringen.
00:44:53: Du kannst zu Hause einfach mal, das macht ja halt auch was mit dir und deinem Sitz, wenn du in Stresssituationen kommst, mit denen das Pferd dann auch wieder leben muss.
00:45:01: Und deswegen kannst du auch zu Hause einfach mal vor einer Kamera reiten oder sagen, so, ich lad jetzt mal die Familie ein, ihr müsst euch da hinsetzen und dich reiten.
00:45:08: Das macht halt einfach was.
00:45:10: Und es ist wichtig, dass wir unsere Pferde da heran führen, damit sie diesen Stress erdulden können, will ich es jetzt auch nicht sagen, sondern lernen, damit umzugehen.
00:45:19: und eben
00:45:20: nicht mit
00:45:20: Stress geraten, sondern resilient werden.
00:45:23: Genau.
00:45:24: Eben nicht erdulden, sondern genau das andere, wirklich damit umnähen.
00:45:26: Ja, genau.
00:45:29: Total viel geredet.
00:45:30: Ja,
00:45:30: aber ich fand es total spannend.
00:45:32: Ich fand es richtig spannend.
00:45:33: Und weil wir jetzt gerade schon auch bei Stressadulten und ertragen sind und so, glaube ich, würde ich jetzt auch mal zu meinem Fohlen springen.
00:45:44: Zu Voller Sternstunde, so heißt sie ja genau, weil die ist nämlich für mich auch wirklich so ein Beispiel von einem... Mittlerweile sehr resilienten Pferdchen, aber auch eben nicht ganz freiwillig, weil sie einfach schon wirklich sehr, sehr viel mitmachen und erdulden müsste.
00:46:01: Also das ganze fing an vor, poh, mittlerweile sind es gerade schon, ich weiß gar sechs, sieben Wochen, also es ist schon eine ganze Weile.
00:46:08: Das war ja
00:46:08: zum Anfang deines Urlaubs, oder?
00:46:10: Es
00:46:10: war Ende Juli.
00:46:11: Ende Juli fing das an, dass sie ein dickes Bein hatte.
00:46:16: Und dann wurde erstmal eine Fleckenhune diagnostiziert, dann haben wir natürlich behandelt.
00:46:22: Es wurde erst ein bisschen besser, dann wurde es richtig dick, dann haben wir das Kapalgelenk geröntcht, weil es einfach auch geschwollen war, ohne Befund.
00:46:29: Also wir haben dann alles abgeklärt.
00:46:33: Das
00:46:33: war aber alles noch zu Hause im Stall, oder?
00:46:35: Das
00:46:35: war noch alles zu Hause im Stall.
00:46:37: Genau.
00:46:38: Dann schien es so als okay, also keine Gelenksbeteiligung, da müssen wir jetzt nur noch mal irgendwie das Antibiotikum umstellen und dann wird es schon werden.
00:46:45: und ich stand dann eben vor der Entscheidung.
00:46:48: an dem Tag, wo auch geröhnigt wurde, mit zwei kleinen Kindern mit dem Wohnwagen in den Familienurlauben.
00:46:55: Oh Gott, war schon alles... Ach so, nee, war schon vorbereitet.
00:46:58: Natürlich, der Wohnwagen war gepackt am Tag zuvor.
00:47:00: Wir hatten alles irgendwie fertig.
00:47:03: Wir mussten auf die Fähre.
00:47:04: Das heißt, wir hatten auch wirklich einen fixen Termin, wo wir los mussten.
00:47:07: Meine ganze Familie, insbesondere natürlich die kleinen Kinder, voller Vorfreude.
00:47:13: Und ich stand dann da vor der Entteilung.
00:47:14: Okay, was mache ich jetzt?
00:47:16: Sag ich jetzt den Urlaub ab und sag, wir müssen jetzt zu Hause bleiben oder fahren wir in den Urlaub.
00:47:20: Und da war ich natürlich total quasi zwischen den Stühlen in meiner Rolle als Mama und in meiner Rolle als Fällebesitzerin.
00:47:28: Und dann habe ich für mich einfach entschieden, da ins Vertrauen zu gehen, zu sagen, okay, die ist hier in dem Stall sehr gut untergebracht.
00:47:37: Da bin ich ersetzt.
00:47:38: Ja, die können das für mich managen mit meinem Fohlen.
00:47:42: Bei meinen Kindern bin ich nicht ersetzt.
00:47:44: Und wir sind dann losgefahren.
00:47:47: Das hätte ich tatsächlich, also wenn ich jetzt für mich so reflektiere, das hätte ich vor zwei, drei Jahren definitiv noch anders entschieden.
00:47:52: Da hätte ich es nicht so loslassen können, da hätte ich gesagt, nee, ich muss hier sein, ich muss das alles selber machen und ich muss das Unterkontrolle haben und hätte dann auch das priorisiert quasi vor meiner Verantwortung als Mutter.
00:48:05: Heute sehe ich das halt einfach ein bisschen anders und sehe einfach so, da sind halt wirklich zwei kleine Kinder, die da... absolut nichts dazu können.
00:48:12: Und es gibt einfach Menschen, die mich jetzt an diesem Ort im Stall erst mal ersetzen und vertreten konnten.
00:48:18: Dann sind wir losgefahren.
00:48:20: Es sah dann auch erstmal so aus, als würde das werden.
00:48:22: Und als wir dann aber in Schweden waren, da wurde das dann richtig schlimm.
00:48:28: Das Wein wurde richtig dick, es wurde nicht besser.
00:48:31: Also es wurde und wurde nicht besser.
00:48:33: Damit konnte man ja auch nicht so
00:48:35: rechnen.
00:48:37: Es sah so aus, als wenn jeder
00:48:38: Pferdebesitzer das pferdmantiges Bein hat, egal, ob jetzt alt oder jung.
00:48:42: Und der Pferdmune lässt sich ja eigentlich ganz gut behandeln.
00:48:45: Deswegen war eigentlich die Aussicht noch ein paar Tage Antibiotikum und ein bisschen Ruhe.
00:48:49: Und dann ist es auch wieder gut.
00:48:51: Das war nicht so.
00:48:52: Irgendwann hat sich ein Abszess abgekapstelt oberhalb des Kapitalbelängs, der dann auch nach einem Tag aufgegangen ist und eine echte tiefe, altige Wunde gemacht hat.
00:49:02: Und dann kam auch relativ schnell schon die Ausage von der Tierärztin, dass sie das jetzt im Stall nicht weiter betreuen kann.
00:49:11: Dass ich mir jetzt quasi überlegen soll, das weiter zu versuchen im Stall, aber mit der Aussicht, dass das Fohlen das wahrscheinlich nicht packen wird.
00:49:17: oder sie an diesem Tag jetzt heute in die Klinik zu fahren.
00:49:21: Und ich war halt fünfzehn Autostunden entfernt, mit Wohnwagen, mit zwei kleinen Kinder.
00:49:25: Gerade losgefahren
00:49:26: quasi oder was?
00:49:26: Nee, nee, nee, da waren wir schon mitten in Schweden.
00:49:28: Das war ja schon, das ging ja eine Weile, dass wir immer noch dachten, dass wir mit dem richtigen Antibiotikum wird es.
00:49:33: Und da rückte es halt plötzlich nicht.
00:49:35: Und wir waren wirklich, also so, ich hätte nicht einfach in dem Moment,
00:49:41: ich hätte
00:49:41: nicht einfach zurückfahren können.
00:49:45: Aber trotzdem, ich stand dann da in Schweden, habe diesen Anruf, oder ich da ist im Auto, habe diesen Anruf bekommen.
00:49:50: Ich hatte das schon irgendwie so, mein Bauchgefühl hatte mir das schon gesagt, so nachdem ich da schon gehört hatte, abszess abgekapselt und aufgegangen, dachte ich schon so, okay, ich glaube, das geht hier nicht in eine gute Richtung.
00:49:59: Da hatte ich auch schon überlegt, dann den Urlaub doch abzubrechen.
00:50:02: Obwohl aufgegangen.
00:50:03: ja erst mal... Denkt man, der ist ja vielleicht nicht so schlecht.
00:50:06: Aber
00:50:06: ich hatte ja auch die Fotos gesehen und dann dachte ich, okay, das ist schon echt massiv.
00:50:10: Da hatte ich dann auch überlegt, den Urlaub abzubrechen.
00:50:14: Dann dachte ich aber wieder so, nee, guck mal, du bist ja einfach auch für
00:50:18: deine ... Du kannst es irgendwie alleine machen.
00:50:20: Ich bin medizinische Laie.
00:50:21: Ich kann nichts besser machen, als es die Tierärztin könnte.
00:50:25: Ja,
00:50:25: klar.
00:50:25: Da bin ich ersetzbar.
00:50:27: Für meine Kinder bin ich
00:50:28: nicht ersetzbar,
00:50:28: als wenn man schon wieder diese Entscheidung ... Und dann stand ich da jetzt schon wieder vor so vielen Entscheidungen.
00:50:36: Soll ich jetzt den Urlaub abbrechen, wo jetzt diese Entscheidung ansteht?
00:50:41: Soll es fuhlen in die Klinik oder nicht?
00:50:44: Oder sage ich, okay, das schafft das jetzt nicht im Stall und es geht jetzt den letzten Weg über die Regenbogenbrücke.
00:50:50: Und das war völlig krass überfordert.
00:50:54: Das stand im Strich, muss man ja auch wirklich so sagen.
00:50:56: Also
00:50:56: das war ja tatsächlich eine
00:50:58: Option.
00:50:59: Es war eine Option.
00:51:00: Und sowohl die Tierärztin als auch die Stallbesitzerin sagten halt zu mir, also sie würden ihr Fohlen nicht in die Klinik fahren.
00:51:06: Aber für die ist natürlich auch ein Fohlen was anderes als für mich.
00:51:08: Für mich ist es so dieses eine Studium, das ich mir so sehr gewünscht habe.
00:51:11: Ja, muss man vielleicht nochmal dazu sagen,
00:51:13: Stallbesitzer sind große Züchter.
00:51:14: So,
00:51:15: genau.
00:51:16: Ja, genau.
00:51:16: Und auch die Tierärztin, die hat im größeren Stil gezüchtet.
00:51:19: Die sehen ein einzelnes Fohlen natürlich ganz anders als ich.
00:51:22: Für mich hat es einen ganz anderen Stellenwert.
00:51:24: Für mich ist es ein Familienmitglied.
00:51:25: Das ist irgendwie das Fohlen meiner geliebten Stellar.
00:51:28: Und das ist dieses Stutfohlen, was ich mir so sehr gewünscht habe.
00:51:30: Und das ist natürlich emotional eine ganz andere Kiste.
00:51:34: Aber ich stand dann da vor dieser Entscheidung, so was mache ich, fahre ich das Fohlen in die Klinik und mit vorsichtiger Prognose, weil die Tierärztin mir auch sagte, sie kann mir nicht sagen, ob die Klinik da überhaupt was machen kann.
00:51:44: Ob die nicht gleich sagen, nee, wir können da nichts mehr machen.
00:51:48: Und dann habe ich das Fohlen noch mal verladen und noch mal gefahren und das Fohlen noch mal diesem Stress ausgesetzt.
00:51:53: Und die stute ja auch.
00:51:56: Du weißt, wie ich meine.
00:51:58: Also ich stand da und in dem Moment war ich erst mal verzweifelt.
00:52:01: Ich hab erst mal geheult.
00:52:02: Ich musste erst mal einfach heulen.
00:52:03: Ich war erst mal richtig fertig.
00:52:06: Und wusste gar nicht.
00:52:08: Ja, weil solche Situationen, in denen man auch selbst gerade gar nichts machen kann, klar.
00:52:12: Diese
00:52:12: Machtlosigkeit.
00:52:14: Also
00:52:14: du musst entscheiden, aber du kannst ja nichts machen.
00:52:16: Genau.
00:52:17: Ich war einfach völlig machtlos.
00:52:18: Ich war so ausgeliefert dieser Geschichte.
00:52:21: Ich hatte auch das Gefühl, ich hab so in mir drin gehört, was alle anderen zu der Sache sagen.
00:52:26: Aber ich wusste gar nicht, was ich eigentlich gerade dazu fühle, was ich eigentlich will, was eigentlich mein Weg ist.
00:52:32: Ich hab nur für mich gemerkt, dass es für mich sich nicht richtig anfühlt, jetzt zu sagen, okay, ich geb jetzt auf, ich geb jetzt das Fohlen auf und jetzt lass ich es dann einschläfern.
00:52:45: Da hab ich gemerkt, wenn ich das jetzt so entscheide, irgendwie wär ich dann nicht im Rhein mit mir.
00:52:50: Aber ehrlich gesagt, ich war komplett verzweifelt.
00:52:52: Ich wusste nicht, was ich machen soll.
00:52:54: Ich hatte keine Strategie.
00:52:57: Und hab dann einfach für mich gemerkt, okay, ich brauch hier Klarheit.
00:53:00: Ich muss einfach irgendwie wissen, was ich jetzt, was ich jetzt tu.
00:53:04: Und ich hab gemerkt, ich schaff das gerade alleine nicht.
00:53:07: Und dann hab ich mein Telefon genommen und hab eine ganz, ganz liebe Kollegin von mir angerufen, die eben auch Emotionscoachin ist.
00:53:14: Und dann haben wir, ich glaub, fünfzehn Minuten telefoniert, sind da einmal kurz reingegangen, haben geguckt, welche Emotionen es eigentlich gerade
00:53:19: ... Hat
00:53:20: die was mit mir zu tun?
00:53:23: Ja.
00:53:23: Ich finde,
00:53:23: dass es manchmal nicht ganz so entscheidend ist, zu haben dieses Pferde-Leben.
00:53:28: Pferde-Mädchen-Leben,
00:53:29: versteht ihr?
00:53:29: Genau,
00:53:30: die konnte natürlich, also die konnte die Situation total gut erfassen.
00:53:34: Und dann sind wir da einmal kurz reingegangen, haben geguckt, okay, welche Emotionen ist es dann eigentlich gerade, die mich da... So blockiert.
00:53:42: Warum kann ich gerade keine Entscheidung treffen?
00:53:44: Und dann waren wir relativ schnell bei der Verwirrung, dass ich einfach so verwirrt bin.
00:53:48: Ich höre alle anderen Stimmen, aber ich höre meine eigene Stimme nicht.
00:53:52: Und dann war klar, okay, ich brauche mehr Information, ich brauche Klarheit.
00:53:56: Und dann habe ich also diese Klinik angerufen, hab den Bilder geschickt, hab mit denen telefoniert, hab von denen quasi noch mal eine andere Bognose bekommen, die dann deutlich optimistischer war.
00:54:05: Und konnte dann für mich auch aus dieser emotionalen...
00:54:08: Also die Klinik war optimistischer.
00:54:10: Ja.
00:54:10: Okay.
00:54:11: Aus dieser emotionalen Klarheit heraus dann auch die Entteilung treffen zu sagen, okay, jetzt spüre ich, was für mich stimmig ist, was für mich der Weg ist, ich will... das probiert haben.
00:54:22: Ich will alles für das Fohlen versucht haben.
00:54:24: Und dann haben wir also das Fohlen in die Klinik gefahren.
00:54:26: Also natürlich nicht ich, aber ich habe es dann organisiert.
00:54:29: Dann war sie da in der Klinik.
00:54:33: Und obwohl eben quasi alle anderen mir gesagt haben, ich würde es nicht machen.
00:54:36: Aber für mich war es in dem Moment einfach die richtige Entscheidung, weil es einfach für mich halt dieses Herzensfohlen war und auch immer noch ist.
00:54:44: Genau.
00:54:45: Dann ist sie in die Klinik gegangen und ich habe dann eben nochmal beschlossen, loszulassen.
00:54:51: Und zu sagen, jetzt ist sie in der Klinik in guten Händen.
00:54:54: Und hab dann auch mit meinem Mann gesprochen, mit meinen Kindern natürlich nicht so sehr das besprochen, mit meinem Mann besprochen, okay.
00:55:03: Solange das in der Klinik irgendwie so stabil ist, bleiben wir auch einfach hier im Urlaub, weil ich weiß, dass ich hier als Mama eine riesen Verantwortung habe, eine Verantwortung, die einfach noch größer ist als die Verantwortung für meinen Pferd gegenüber.
00:55:15: Ich bin ja dann auch als Fohlenbesitzerin, als Pferdebesitzerin in meine Verantwortung gegangen, indem ich das Gespräch mit der Klinik geführt habe, indem ich abgeklärt habe, was ist möglich, indem ich diese Entscheidung getroffen habe, indem ich veranlasst habe.
00:55:28: Sie wird dahin gefahren.
00:55:30: Dann hatte ich für mich das getan, was in dem Moment möglich war, sodass es für mich dann auch stimmig war.
00:55:38: war natürlich, also das ist jetzt grob zusammengefasst.
00:55:41: Das war halt ein Prozess natürlich, durch den ich da durchgegangen bin.
00:55:44: Und es war auch wirklich nicht einfach.
00:55:45: Und wie gesagt, diese erste Verzweiflung, deswegen wollte ich dieses Beispiel auch so gerne erzählen, weil ich finde, das ist auch so ein gutes Beispiel dafür, dass eben diese Emotionen, die erst mal da sind.
00:55:56: Diese Verzweiflung, diese Trauer, dieser Schmerz, diese Angst, das hat alles eine Berechtigung und es darf da sein und man darf da auch durchgehen.
00:56:04: Man darf die zulassen und man darf auch dann weinen und das ist super, super wichtig, das nicht wegzudrängen, weil sonst kannst du keine gute Entscheidung treffen.
00:56:13: Und dann ist es eben gleichzeitig auch wichtig zu gucken, okay, aber was kann ich jetzt machen?
00:56:18: damit es mir besser geht und damit ich eine Entscheidung treffen kann.
00:56:21: Und das war für mich dieses kurze Telefonat und wirklich genau zu benennen, welche Emotionen sind da gerade und wie kann ich da jetzt weitergehen, wie kann ich da die jetzt auflösende rausgehen.
00:56:31: Und Rückblicken, das ist ja so, das weißt du ja, dass die Klinik vielleicht nicht ganz optimal in einen oder anderen Bezug gehandelt hat.
00:56:43: Vielleicht auch mehr, aber da möchte ich jetzt hier auch gar nicht mehr darauf eingehen.
00:56:49: Es ist so.
00:56:50: Und das ist natürlich auch wieder ein Punkt.
00:56:51: Da könnte ich jetzt wieder mich mit Selbstvorwürfen zerfleischen und könnte mir sagen, oh, und hätte ich den Urlaub abgebrochen und wäre ich mal nach Hause gefahren.
00:56:59: Und natürlich war der Gedanke auch.
00:57:00: Aber
00:57:01: du hast ja keinen Fehler gemacht.
00:57:02: Also, nee.
00:57:03: Und ich konnte es nicht falsch
00:57:04: entscheiden.
00:57:04: Nein,
00:57:05: ich konnte es auch nicht.
00:57:06: Ich konnte es nicht besser wissen in dem Moment.
00:57:11: Und es war mit dem wissen, was ich zu dem Zeitpunkt hatte, auch einfach die Entscheidung, die richtige Entscheidung für mich.
00:57:19: Ja, weil du entscheidest ja immer nur mit dem Wissen, was du in dem Moment zur Verfügung hast, indem du die Entscheidung triffst.
00:57:23: Und damals hatte ich halt nicht mehr Wissen zur Verfügung.
00:57:26: Ich wusste nicht, wie es laufen würde.
00:57:28: Wie man
00:57:28: so schön nach einem besten
00:57:29: Wissen und Gewissen, also man hat ja nicht aktiv jetzt irgendwie falsch entschieden oder?
00:57:33: Nein,
00:57:34: ich würde ja keiner an der Regel tun.
00:57:36: Ne, genau, aber deswegen, also das finde ich immer noch mal so einen richtigen Punkt.
00:57:40: wie man sich selbst auch so ein bisschen helfen kann, sich nicht über eigene Entscheidungen so zu zermatern.
00:57:48: Ich neigte früher dazu, so zu grübeln und dann mich so zu zermatern über Entscheidungen, die ich halt getroffen habe und dachte, das habe ich falsch gemacht.
00:57:56: und dadurch ist alles so und so schlimm geworden.
00:57:58: Aber der Punkt ist, du entscheidest ja immer in dem Moment mit den Informationen, die dir zur Verfügung stehen.
00:58:04: Du weißt nicht, was passieren wird.
00:58:05: Und auch wenn du rückblickend sagst, oh Mann, das hätte ich mal lieber anders entschieden.
00:58:09: Das sage ich jetzt auch mit der Klinik, sage ich auch rückblickend.
00:58:12: Oh Mann, das hätte ich mal lieber anders entschieden.
00:58:15: Hätte ich das vorhin in einer anderen Klinik gefallen, doch nach Hause gekommen hätte mir selber ein Bild gemacht, was auch immer.
00:58:21: Dennoch ist es so, in dem Moment hatte ich nicht mehr Informationen zur Verfügung.
00:58:25: Ich habe basierend auf diesen Informationen entschieden und da habe ich für mich stimmige Entscheidungen getroffen.
00:58:30: Und deswegen zerfleisch ich mich jetzt auch nicht mit Selbstverwürfen.
00:58:34: Deswegen sage ich jetzt für mich, ich habe es so entschieden.
00:58:37: Ich habe entschieden, loszulassen, ich habe entschieden, diese Verantwortung abzugeben, in dem Zusammenhang, wo ich sie abgeben konnte, weil ich in meiner Rolle als Fohlenbesitzerin irgendwie ersetzbar bin von medizinischen Fachkräften, in meiner Rolle als Mama, meinen Kindern gegenüber eben nicht so ersetzbar bin.
00:58:54: Ja, und den Punkt finde ich einfach nochmal total wichtig, weil ich ja auch finde, Resilienz hat auch einfach immer was Vorwärtsgewandtes.
00:59:03: Also, man könnte jetzt, also auch gerade in der Situation, ich könnte jetzt so in der Rückschau hängen bleiben und könnte jetzt sagen so, hätte ich das mal anders gemacht und wäre ich da immer nach Hause, dann wäre das alles nicht passiert und habe ich das falsch gemacht.
00:59:15: Aber das stimmt ja auch nicht.
00:59:17: Also
00:59:17: das stimmt ja nicht, es hätte ja trotzdem auch passieren können.
00:59:19: Es hätte
00:59:19: passen, aber vielleicht hätte ich es eher gemerkt und hätte sagen können, hey, da müssen wir aber nochmal nachschauen oder so.
00:59:26: Aber es ist jetzt auch überhaupt nicht zielführend.
00:59:31: darüber zu sprechen.
00:59:32: Ich denke, man darf uns einmal für sich angucken, man darf das reflektieren, man darf daraus dann für die Zukunft was mitnehmen.
00:59:36: Man darf sagen, okay, in Zukunft mache ich es dann vielleicht lieber so und so, aber ich finde halt super wichtig im Bezug auf die Resilienz ist diese Vorwärtsgewandheit, ist ja auch dieses nicht in der Rückschau so hängen zu bleiben, nicht sich zu... Zerfleischen über Dingen, die nicht mehr zu ändern sind, die einfach so waren, wie sie waren.
00:59:56: Sondern zu gucken, was mache ich denn jetzt damit und was bedeutet das für die Zukunft?
01:00:02: Ja.
01:00:03: Also das ist mir einfach noch so.
01:00:04: ein wichtiger Punkt.
01:00:05: Genau.
01:00:06: Und das ist also die Geschichte meiner kleinen süßen Freundin.
01:00:09: Sternstunde und vielleicht einmal ganz kurz.
01:00:12: Also ich will gar nicht so viel mehr dazu sagen.
01:00:18: Es ist ja nicht bei dieser Wunde geblieben einfach.
01:00:21: Sondern es kann dann eben noch eine Krankheit dazu, die auch jetzt noch behandelt wird.
01:00:27: Ich denke, wir sind auf dem besten Weg, den wir momentan gehen können.
01:00:30: Aber sehr viel mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
01:00:33: Aber es ist trotzdem nach wie
01:00:34: vor einfach heftig.
01:00:35: Genau, es ist einfach nach wie vor eine heftige Situation.
01:00:38: Und
01:00:38: ich finde aber, um jetzt nochmal den Bogen zur Resilienz zu nehmen, du hältst es jetzt in dem Fall so sehr an deiner Entscheidung fest.
01:00:49: Es gibt ja aber auch Situationen, da hat das überhaupt nichts mit Entscheidungen zu tun.
01:00:53: Also können ja noch mal Bogen zu meiner Geschichte nehmen.
01:00:57: Ich habe keine Wahl.
01:00:59: Mich hat eine Krankheit betroffen, wo keiner falsch gehandelt hat, wo ich niemanden vorhoffen machen kann, auch mir selbst nicht.
01:01:07: Die Scheiße selten ist und die einfach jetzt den Weg nimmt, dass ich eine neue Leber brauche.
01:01:13: Sobald ich diesen Satz ausspreche, denke ich, ich rede über jemand anderen, weil du siehst mich hier gerade.
01:01:20: Du siehst mich hier gerade und ich denke so, so krank sehe ich ja jetzt nicht aus, oder?
01:01:26: Warte, warte, meine ich mich.
01:01:29: Nein, es ist tatsächlich so, es ist so komisch, weil... Ich bin jetzt ja gerade in der recht guten Phase.
01:01:35: Ich weiß, auch das letzte halbe Jahr hatte ich so viele Infektionen, die auch einfach dafür sorgen, dass die Ärzte gesagt haben, also, na ja, ihr Blutbild spiegelt nicht so ganz wieder, wie schlecht es ihnen geht.
01:01:45: Und wir wollen wahrscheinlich einen Sonnen, also die wollen wahrscheinlich im Ukraine einen Sonderantrag stellen, damit ich schneller aktiv gelistet werde, wo ich dann so denk.
01:01:53: Brauche ich doch gar nicht.
01:01:55: Ja, nein, also, ich weiß nicht, ich bin in diesem Zwiespalt zwischen, finde ich das jetzt gut?
01:02:02: Weil es könnte ja bedeuten, dass ich dann im Zweifel auch schneller einen Organangebot kriegst, so heißt das nun mal dann.
01:02:09: Oder finde ich das nicht gut, weil ich will das ja alles gar nicht.
01:02:13: Weißt du?
01:02:14: Ich habe gar keine Wahl, das nicht zu wollen.
01:02:16: Also, gar keine Frage.
01:02:18: Nee,
01:02:18: du hast keine Wahl.
01:02:20: Ja.
01:02:20: Doch, du hast eine Wahl.
01:02:21: Das ist ja dein Körper.
01:02:23: Also, ist ja mein
01:02:23: Körper.
01:02:24: Wenn ich jetzt sage, das haben wir Leute, Organtransplantation.
01:02:27: Also, könnt ihr mit jemand anders machen, aber nicht mit mir.
01:02:30: Das ist meine Wahl.
01:02:32: Das hat mich tatsächlich die Transplantationspsychologin, bei denen man ja auch rumhängt, gefragt.
01:02:36: Hatten Sie irgendwann mal auch das Gefühl, Sie möchten das alles gar nicht?
01:02:40: Und ich so, ja, ich möchte das alles gar nicht,
01:02:42: aber ich habe
01:02:42: gar keine Wahl.
01:02:45: Natürlich möchte ich das alles nicht.
01:02:47: Das habe ich für mich null ausgesucht.
01:02:49: Und wie gesagt, keiner ist schuld, keiner kann was dafür.
01:02:51: Und trotzdem ist da eine Autoimmunerkrankung, die einfach langfristig meine Leber zerstört.
01:02:56: Meine Leber wird jetzt in einer Leberzerose enden und am Ende dieses Leberzerose-Prozesse steht, einfach organversagen.
01:03:03: Ohne Leber kein Leben.
01:03:05: So, ja natürlich möchte ich leben.
01:03:06: So, gibt aber auch Menschen, die gehen mit ihrem eigenen Leben irgendwie anders um und denken sich, nee auf gar keinen Fall, also das lasse ich nicht mit mir machen.
01:03:13: Es gibt auch eher einfach große Ängste, die dahinter stehen und die habe ich ja auch.
01:03:16: Keine Frage.
01:03:17: Das ist einfach unfassbar, was da alles mit dran hängt an diesen Rattenspans.
01:03:21: Aber nur einmal kurz.
01:03:23: Klar, das ist jetzt ein heftiges Pfeil beim Spiel.
01:03:25: Und auch da habe ich wieder das Gefühl, ich rede nicht über mich, weil es einfach, es geht mir jetzt gerade gut oder relativ gut.
01:03:32: Und ich sehe nicht danach aus, als wäre ich jetzt kurz vor Organversagen und bin ja auch de facto nicht.
01:03:40: Es fühlt sich sehr weit weg an, aber es ist wahrscheinlich sehr viel näher dran, als ich es mir jetzt vorstellen kann.
01:03:46: Aber du zermattest dir so das Hirn in Anführungszeichen oder eben auch nicht, weil du sagst, ich habe das so entschieden, ich bin fein damit.
01:03:53: Das ist ja auch richtig.
01:03:55: Das sollte jetzt nicht falsch rüberkommen, sollte jetzt nicht so rüberkommen, das würde ich dich da ankreiden.
01:03:58: Aber es gibt ja einfach Situationen, in denen kannst du eine Entscheidung treffen und entscheidest dich falsch oder richtig jetzt auch egal und gehst damit aber resilient um und sagst einfach, Kann ich jetzt sich ändern?
01:04:11: Habe ich so entschieden?
01:04:12: Fail fast, wie Gina immer so schön sagt.
01:04:14: Genau.
01:04:15: Hier
01:04:15: vom Business mitfährt.
01:04:16: Und weiter geht es.
01:04:17: Ich kann rückblickend nicht ändern.
01:04:19: Also ich kann die Vergangenheit nicht ändern.
01:04:21: Ich kann nur gucken, wie ich jetzt zukünftig damit umgehe.
01:04:23: Genau das.
01:04:23: Und natürlich solche Entscheidungen auch im Business-Hinsicht, im Privater-Hinsicht hatte ich ja auch schon.
01:04:29: ist einfach so.
01:04:30: Da muss man einfach, glaube ich, relativ schnell sagen, abgehakt.
01:04:33: Das war einmal.
01:04:34: Aber was ist jetzt und was kann ich daraus machen?
01:04:37: Genau.
01:04:37: Das ist,
01:04:37: glaube ich, das, was Resilienz auch ausmacht.
01:04:40: Aber es gibt eben leider auch Situationen, da gibt es nicht abgehakt, weil... Ich weiß gerade nicht, wie ich meine Situation abhaken sollte.
01:04:50: Nee, aber weißt du, wo du das jetzt gerade so gesagt hast?
01:04:53: Und es
01:04:53: gibt auch viele andere Sachen, wo man so denkt.
01:04:56: Ja, aber... Was soll ich denn jetzt damit machen?
01:04:58: Also, genauso zum Beispiel mit Belle mit ihrem ECVM.
01:05:01: Und das sind ja viele Pferde, die mit diesen Handicaps leben.
01:05:04: Und sei es nun ECVM haben oder was ja auch, ich nenne es jetzt mal Modeerscheinung, es ist es ja nicht.
01:05:09: Es ist einfach jetzt etwas, was man besser rausgefunden hat.
01:05:12: PSSM oder MIM oder so weiter.
01:05:15: Das sind ja Sachen, die sind jetzt da.
01:05:17: Da gibt es keine Entscheidung, sondern das Pferd ist da.
01:05:20: Nee, es ist ja auch genau.
01:05:21: Und die
01:05:21: Verantwortung übernimmst du nach wie vor.
01:05:23: Das
01:05:24: ist so.
01:05:24: Das ist ja auch diese ursprüngliche Geschichte.
01:05:27: bei meinem Fohlen bei Frau Landstein stunde.
01:05:29: Das hat ja auch gar nichts mit irgendeiner Entscheidung von mir zu tun.
01:05:31: Also ich habe jetzt auch vielleicht, wir haben jetzt über diese Entscheidung geredet, weil ich das einfach... Ein total wichtiges Thema, finde so dieses sich über eigene Entscheidungen zermatern oder halt nicht.
01:05:40: Aber ich glaube für mich ist jetzt auch diese Entscheidung in dem Zusammenhang gar nicht so wichtig.
01:05:44: Also das hat jetzt vielleicht ein bisschen viel Raum eingenommen.
01:05:47: Es ist ja
01:05:49: auch nicht unwichtig, weil es gibt ja viele Situationen.
01:05:52: Also es sind ja quasi diese zwei Möglichkeiten.
01:05:54: Du hast eine Entscheidung getroffen und daraus ist vielleicht was dumm gelaufen oder so.
01:05:58: Das ist ja jetzt nicht deine Schuld,
01:06:00: geht auch
01:06:00: gar nicht um Schuld oder nicht Schuld.
01:06:03: um den Umgang mit Situationen, die schwierig sind.
01:06:06: Genau.
01:06:06: Und das ist ja so diese Grundgeschichte, also dieser Abszess im Bein.
01:06:10: Ja, das hatte nichts mit einer Entscheidung von mir zu tun.
01:06:13: Und auch diese zweite Infektion, diese zweite Infektion, die sie halt bekommen hat.
01:06:17: Die hatte auch wiederum nichts mit einer Entscheidung von mir zu tun.
01:06:20: Also meine Entscheidung betraf nur so dieses, bin ich selbst vor Ort und überwache in Einführungszeichen das Ganze vor Ort oder
01:06:26: tue ich es nicht.
01:06:27: Ich habe nicht dazu beigetragen, dass sie diese Krankheiten bekommt oder nicht bekommt.
01:06:31: Das lag absolut nicht in meiner Macht.
01:06:33: Und ich glaube tatsächlich, dass und deswegen muss ich da jetzt gerade nochmal, als du so erzählt hast, so ein bisschen drüber reflektieren.
01:06:41: Ich glaube, das macht es auch.
01:06:43: häufig ja noch mal schwieriger, wenn Dinge außerhalb unserer Kontrolle passieren, wenn wir einfach, wenn wir das nicht beeinflussen können, wenn wir einfach machtlos sind, wenn wir ohnmächtig sind, wenn wir einfach, du kannst es nicht kontrollieren, du kannst es nicht steuern, aber du kannst nicht sagen, ich habe das nicht, weil es ist so, es passiert dir, du hast es, du darfst damit dann umgehen und da sind wir ja dann wieder.
01:07:05: dieser Umgang damit mit den Faktoren, die du eben nicht beeinflussen kannst.
01:07:09: Das ist ja dann die Resilienz, das ist ja genau das.
01:07:12: Und häufig kommt aber bei diesen Situationen, die uns einfach so passieren, sei es Krankheiten, sei es was auch immer, dann kommt immer so, warum ich?
01:07:21: Und auch diese Frage, ne?
01:07:23: Bringt uns ja gar nicht weiter.
01:07:24: Es passiert einfach.
01:07:26: Es passiert ganz
01:07:27: vielen Menschen und ganz vielen Tieren auf dieser Welt einfach extrem viel Scheiße.
01:07:32: Und dieses, warum ich, wird dir nie einer beantworten können, ist halt einfach so.
01:07:38: Und vielleicht
01:07:38: darf man für sich einfach raussuchen, oder das so beantworten.
01:07:43: so Ja, ich habe es halt jetzt, es ist jetzt da
01:07:47: und ich
01:07:47: kann das.
01:07:49: So versuchen sich einfach stark hinzustellen.
01:07:51: Ich kriege das hin.
01:07:52: Diese Akzeptanz.
01:07:53: Und du hast jetzt gerade, oh ja, da muss ich jetzt, ich muss da jetzt einmal kurz weiter machen, weil du schon zwei Punkte total schön angesprochen hast.
01:08:01: Es gibt nämlich so ein Modell, das heißt die sieben Säulen der Resilienz und das habe ich einfach mal mitgebracht, weil ich dachte, das ist vielleicht auch nochmal ganz schön, dass so ein bisschen... So
01:08:08: kriegen wir eine schöne Übersicht zum Ende sozusagen.
01:08:10: So auch
01:08:11: so theoretisches Fundament zu stellen, weißt du.
01:08:15: Genau, also ich finde das nämlich super hilfreich, weil du hast jetzt weiter von so, nee, eigentlich hast du schon ganz viele angesprochen.
01:08:21: Ich sag sie dir jetzt mal, dann können wir da ja noch mal ein bisschen reinkommen.
01:08:24: Bei
01:08:24: mir ist es ja immer nur Intuition, bei dir ist es ja Fachwissen.
01:08:28: Mal so, mal so.
01:08:31: Na ja, was das angeht.
01:08:33: Ja,
01:08:33: was das angeht schon, aber ansonsten vertraue ich auch wirklich sehr, sehr viel auf meine Intuition, weil ich da auch einfach, glaube ich, gut mit fahre.
01:08:40: Ja, so ist es.
01:08:43: Die erste Säule ist der Optimismus.
01:08:46: Und das hast du gerade schon gesagt.
01:08:49: Darauf vertrauen, dass du das schaffen kannst.
01:08:52: Dass es irgendwie trotz der Krise Möglichkeiten gibt, dass es gut werden kann.
01:08:56: In deinem Fall wird es nicht gut.
01:08:58: In deinem Fall ist die Möglichkeit vielleicht wirklich diese Organtransplantation.
01:09:01: Aber diese Optimismus, den hast du gerade schon wirklich da mit angesprochen.
01:09:07: Die zweite Säule ist die Akzeptanz.
01:09:09: Auch ganz wichtig, das war ja auch das, was du gerade meintest.
01:09:11: Du musst es halt so annehmen, dass es halt so ist.
01:09:13: Diese Frage.
01:09:15: Warum ich?
01:09:16: Warum passiert das jetzt gerade mir?
01:09:18: Warum muss es sein?
01:09:19: Das bringt niemandem was.
01:09:20: Natürlich taucht die Frage auf.
01:09:21: Die ist mir ganz ehrlich in Bezug auf Freudein Sternstunde auch aufgetaucht.
01:09:25: Da dachte ich auch so, ey, warum dann mein Fohlen?
01:09:28: Warum nicht irgendein... Nicht, dass ich es irgendwie im Gönnen würde, ja?
01:09:30: Nein, das ist gar kein Fall.
01:09:31: Aber warum
01:09:31: dann nicht irgendein Fohlen bei einem Züchter, der sowieso jedes Jahr irgendwie zwanzig Fohlen laufen hat?
01:09:36: Warum denn ist es eine Fohlen?
01:09:39: Natürlich habe ich mich das gefragt.
01:09:41: Aber ich glaube, das ist eine Frage, die darf da sein.
01:09:43: Die darfst du dir anschauen.
01:09:44: Die darfst du dir stellen.
01:09:45: Du darfst den Schmerz darüber fühlen.
01:09:47: Das finde ich total wichtig.
01:09:48: Und dann darfst du sie loslassen.
01:09:50: Dann darfst du sagen, okay, es ist so.
01:09:52: Es betrifft jetzt mein Fohlen.
01:09:54: Oder in deinem Fall, es betrifft halt mich.
01:09:56: Es ist so.
01:09:57: Und da hat keiner Schuld dran.
01:09:59: Ich habe nichts dazu beigetragen.
01:10:00: Niemand hat da irgendwie was zu... Es ist so.
01:10:03: Diese Akzeptanz.
01:10:06: Und dann, das haben wir vorhin auch schon gesagt, so eine Lösungsorientierung braucht es auch als dritte Säule quasi, dass du eben nicht im Chaos stecken bleibst, so wie ich da in meiner Verzweiflung mich da tiefer rein sinken lasse und nur noch heule und weißt du, am Boden bin und nichts mehr kann, sondern zu gucken, okay, ich habe es jetzt zugelassen, diese Emotionen sind da, die sind okay, ich habe die jetzt einmal auch zugelassen, rausgelassen, das ist wichtig, ich habe die einmal gefühlt und jetzt darf ich auch gucken, Wie geht es denn weiter?
01:10:37: Wie kann ich einen Handlungsplan für mich entwickeln, der stimmig ist?
01:10:42: Und das tust du ja auch immer wieder.
01:10:45: Und ganz, ganz wichtig finde ich auch, die Säule Nummer vier ist die Opferrolle zu verlassen.
01:10:50: Oh,
01:10:53: da gibt es aber Leute, die sind da super gerne drin.
01:10:56: Du,
01:10:56: es gibt auch Leute, die sind ihr Leben lang in der Opferrolle.
01:10:59: Wahnsinn,
01:11:00: oder?
01:11:01: Da frage ich mich immer, wo
01:11:02: kommt das Pferd?
01:11:04: Vielleicht
01:11:05: hat man es so gelernt, weil die Eltern das auch immer so gemacht haben, oder?
01:11:10: Also in meiner Familie...
01:11:11: Manchmal hilft es einem vielleicht auch weiter.
01:11:13: Ich glaube, die Opferrolle tut natürlich auch was für dich, weil sie dazu führt, dass du sehr viel Aufmerksamkeit von außen bekommst.
01:11:24: Weil sie dazu führt, dass du sehr viel Mitleid mit Gefühl bekommst.
01:11:27: Weil sie auch natürlich beinhaltet, dass du selber ja nicht in der Verantwortung bist.
01:11:33: weil irgendwer anders ist ja Schuld, wenn du das Opfer bist.
01:11:35: Das heißt, du musst diese Verantwortung, diese Schuld, was auch immer es ist, nicht fühlen.
01:11:41: Gleichzeitig nimmt dir die Opferrolle natürlich jeglichen Handlungsspielraum, weil solange du Opfer bist, kannst du nichts ändern.
01:11:52: Solange du nicht an deine Verantwortung gehst, solange du nicht sagst, ich bin hier nicht Opfer, sondern ich kann gestalten.
01:12:00: Ja, bist du ausgeliefert und es gibt Leute, die verharren ein Leben lang in der Opferrolle.
01:12:04: Ich glaube tatsächlich, dass das auch familiär irgendwie erlernt ist.
01:12:09: Ja, das machen
01:12:13: wir natürlich noch ein ganz anderes Thema jetzt auf.
01:12:15: Aber
01:12:15: das sind auch, glaube ich, oft die Leute, die sagen, die da oben.
01:12:19: Ja, genau.
01:12:20: Das bringt uns jetzt auch weiter, die
01:12:22: da oben.
01:12:23: Das bringt uns gar nicht weiter, aber genau.
01:12:25: Ich glaube, diese Opferrolle, man kann sich das ja schon erklären.
01:12:29: viel für einen und gleichzeitig nimmt es einem halt auch wirklich komplett die Möglichkeit überhaupt was zu ändern.
01:12:37: Weil wenn du das Opfer bist, dann hast du ja, sind ja immer die anderen Schulden.
01:12:42: Du hast ja nicht die Verantwortung.
01:12:43: Du hast also auch keine Macht, irgendwas zu verändern.
01:12:45: Das finde ich wirklich ein super wichtigen Punkt.
01:12:48: Und da sind wir auch schon bei der Säule fünf, nämlich genau das Ding Verantwortung übernehmen.
01:12:53: Also Verantwortung übernehmen für dich, in die Eigenverantwortung gehen.
01:12:59: Da spielt, finde ich, auch wieder das mit rein, was wir anfangs gesagt haben.
01:13:02: Auch gut nach dir selber gucken.
01:13:04: Auch in stressigen, in Krisensituationen zu gucken, was brauche ich denn, um aufgeladen zu sein?
01:13:09: Das fällt da auch rein in das Verantwortung übernehmen.
01:13:14: Dann so eine weitere Säule, Nummer sechs ist die Netzwerkorientierung, also quasi ein soziales.
01:13:21: Netzwerk.
01:13:22: einfach zu gucken, wo kann ich mir denn Hilfe, wo kann ich mir Unterstützung suchen, das nicht komplett alleine lösen zu wollen.
01:13:28: Das trägt natürlich auch zur Residenz, weil einfach zu sagen, mit wem kann ich vielleicht mal drüber sprechen.
01:13:33: Ich habe zum Beispiel da meine Emotionsquote in Kollegin angerufen.
01:13:36: Ich habe mit der Stallbesitzerin, mit der Tierärztin gesprochen, mit der Klinik gesprochen.
01:13:39: Also einfach zu gucken, mit wem kann man reden.
01:13:44: Da fällt mir zum Beispiel auch als Punkt ein Selbsthilfegruppen.
01:13:48: Wenn die dann konstruktiv orientiert sind.
01:13:50: aber das kann auch so ein Ding sein.
01:13:52: Einfach mit anderen muss
01:13:53: es ja manchmal eben noch gar nicht gehen.
01:13:55: Es kommt ja auch auf das Thema an sich an.
01:13:56: also ich zum beispiel hätte jetzt auch die option gehabt.
01:14:00: Ich bin dann dazu psychosomatik gegangen weil so eine geschichte natürlich was mit einem macht.
01:14:05: Aber das ist ja auch
01:14:06: schon der auch schon netzwerk geholt.
01:14:08: Ja
01:14:10: das stellen die dir natürlich auch.
01:14:12: ne also dieses transplantations team diese ambulanz das ist wirklich unfassbar das.
01:14:17: stellt man sich als Außenstehender auch nicht so vor, was da alles mit dranhängt, was man alles machen muss und was es aber auch alles an Möglichkeiten gibt und wie viel die wirklich auch bedenken.
01:14:27: Also ich glaube gerade, dass die auch so Transplantationspsychologen mit dabei haben, das ist wirklich der Wahnsinn.
01:14:33: Aber ich war davor eben bei der Psychosomatik und die konnten heim natürlich auch nur anbieten, ja wir hätten jetzt hier so ein Gruppenprogramm für sie, da sind halt viele Leute mit Autimunerkrankungen drin.
01:14:42: und dann dachte ich so... Das ist für mich nix, weil ich einfach... Ich finde, das kann einem auch die Positivität nehmen.
01:14:54: Weil nur noch mit Kranken darum... Also, Entschuldigung, für mich ist das schon schwierig im Krankenhaus zu sein.
01:15:00: Das lässt mich jedes Mal sehr viel kränker fühlen, als ich mich jetzt so normal im Alltag fühlen würde.
01:15:07: Und dann nur mit einer Gruppe zusammenzusitzen von acht Leuten, die alle Autoimmunerkrankungen und natürlich irgendwie daraus resultierende psychische Probleme haben, dachte ich so.
01:15:18: Das muss es gar nicht sein.
01:15:19: Aber für mich habe ich entschieden, ist das nichts.
01:15:22: Und man ist sowieso, wenn man dann in der LTX-Amulanz da ist, also diese Transplantations-Amulanz, bist du sowieso psychologisch mit abgedeckt.
01:15:29: Also, die sind für einen da.
01:15:31: Und das ist halt, glaube ich, sehr viel spezifischer dann auch als nur so ein... Gruppenthema.
01:15:36: Trotzdem will ich das nicht sagen, dass das jetzt nichts ist.
01:15:39: Es gibt ja auch richtig gute Gruppencoachings, einen Hinblick auf emotionale oder psychische Themen oder einfach auch emotionale Stärke, wo es vielleicht helfen kann, zu sagen, hier, guck mal, wir haben alle ähnliche Themen, wir tun alle irgendwie gleich und haben irgendwie das gleiche Ziel.
01:15:59: Für mich persönlich war es nur nichts.
01:16:01: Aber wegen dieser Netzwerkorientierung, was du da jetzt gerade sagst, Auch mit wem spreche ich darüber.
01:16:06: Ich gehe
01:16:07: ja zum Beispiel mit meinem Thema relativ transparent um.
01:16:10: Es gibt aber auch Leute, die sagen, oh mein Gott, wieso machst du das?
01:16:13: Und dann denke ich so, weil es sich für mich sonst wie zwei Leben anfühlen würde.
01:16:17: Also es fühlt sich ja so schon für mich wie zwei Leben an, weil es mir mal schlecht geht und mal nicht.
01:16:22: Und weil ich meinen Job mache und für meine Tiere da bin, für meine Familie da bin und irgendwie an Unternehmensentwicklung ja auch trotzdem denke und meine ganzen... Sachen sehe, die ich trotzdem ja machen kann.
01:16:35: Und gleichzeitig finde ich es aber auch wichtig zu sagen, ich bin doch nicht unverwundbar.
01:16:41: Also ich bin doch nicht hier Supergirl und steh da irgendwie und kann alles und mach alles, sondern ich hab hier auch einen wahnsinnig großen Rucksack, den ich mit mir rumschleppe.
01:16:48: Und das ist ja nur ein großes Thema.
01:16:50: Natürlich haben wir alle irgendwie Themen.
01:16:52: Und ich finde immer, das ist auch wichtig zu zeigen, dass man trotzdem Mensch ist.
01:16:56: Und ich finde es auch wichtig zu zeigen, dass dieses Thema Transplantation überhaupt gibt.
01:17:00: und dass die Menschen sich alle einzeln vielleicht mal Gedanken darum machen, ob sie Organspender sein wollen oder nicht.
01:17:04: Und das ist natürlich ein großes langfristiges Thema, was mir auch wichtig ist dabei, weil ich es nach wie vor... Sorry für den kleinen Schwenk hier jetzt.
01:17:12: Ich finde es richtig scheiße, wie es in Deutschland geregelt ist.
01:17:15: Es ist nach wie vor so, dass du dir ja aktiv Gedanken darüber machen musst, ob du Organspender sein willst oder nicht.
01:17:20: Und in anderen Ländern in Europa ist es genau umgekehrt.
01:17:23: Da musst du wiederrufen, dass du es nicht sein möchtest.
01:17:26: Und in Deutschland sind sie, glaube ich, seit einigen Jahren mittlerweile schon dabei, diese Wiederrufsregelung zu versuchen durchzusetzen.
01:17:32: Das funktioniert einfach nicht.
01:17:34: Und das ist so super traurig.
01:17:35: Und da geht mein Appell an alle raus, die gerne ohne Helm reiten.
01:17:38: Holt euch doch bitte ein organisch spannender Ausweis auf.
01:17:44: So viel zum Humor und der Positivität und dem Spaß, den wir trotzdem in der ganzen Scheiße haben.
01:17:51: Für mich
01:17:52: wird ganz viel schwarzer Humor dazu.
01:17:55: Na klar, das ist eine Strategie, damit irgendwie halbwegs umzugehen.
01:17:59: Genau.
01:18:00: Nee, ich denke so Selbsthilfegruppen.
01:18:02: Ich denke, das darf jeder für sich entscheiden.
01:18:06: Auf jeden Fall.
01:18:06: Ich denke, der Austausch mit anderen Betroffenen kann total helfen.
01:18:10: Wenn ich jetzt zum Beispiel drüber nachdenke, selbsthilfegruppe der Mütter.
01:18:17: Also, es hilft
01:18:18: ja durchaus...
01:18:18: Die sieht so aus, dass man eigentlich schläft.
01:18:21: Nee.
01:18:22: Also, ich meine, es hilft ja durchaus, sich einfach mit anderen Müttern von kleinen Kindern auszufaschen, zum Beispiel.
01:18:27: Und festzustellen, so, okay, das ist nicht nur bei uns, so, dass ein falsch geschnittenes Brot einen Wutanfall auslösen kann.
01:18:36: Also, das weiß ich mittlerweile, ne?
01:18:37: Auch durch meine sonstige Arbeit.
01:18:39: Aber egal, da will ich ja jetzt auch gar nicht so viel erzählen.
01:18:46: Aber es ist so witzig, wenn du das so sagst, weil wir waren letztens auf einem Geburtstag von einem dreijährigen eingeladen.
01:18:51: Wir hatten halt den zehnjährigen dabei.
01:18:53: Es ist einfach so schön zu sehen.
01:18:55: Wir sitzen da.
01:18:56: Der zehnjährige ist der Superheld von den kleinen Quarten.
01:18:59: Weißt du, die finden das super, dass jemand Großes dabei ist.
01:19:02: Und du sitzt da und die sind dann auch so, oh danke, da hat sie den Großen mitgebracht.
01:19:06: Da bist du total toll und das ihr das alles so mitmacht und so.
01:19:09: Und das war irgendwie so ein Highlight für die.
01:19:10: Und ich dachte nur so.
01:19:12: Ach, sind das alles diese kleine Problemchen, die sie da haben?
01:19:14: Das ist ein Kleinkindern und gleichzeitig bin ich so froh, dass es einfach bei uns mittlerweile ja schon so lange herrscht.
01:19:20: Ja, weil wenn du da drin steckst, sind das nicht so kleine Problemen.
01:19:24: Das
01:19:25: kann wirklich
01:19:25: wahnsinnig fordernd sein.
01:19:27: Es ist auch total schön, so ein älteres Kind zu haben, was sich äußert.
01:19:31: Normal, sag ich jetzt, wer mal unterhaltend äußert und nicht einfach nur irgendwas erscheiße.
01:19:38: Genau, ja genau.
01:19:39: Aber deswegen meine ich, also ich glaube so dieser Austausch mit anderen Betroffenen, der kann halt auch total hilfreich sein.
01:19:45: Muss nicht der Weg sein, aber der kann super hilfreich sein.
01:19:48: Auch wenn ich jetzt so an kranke Pferden denke oder so.
01:19:50: Vielleicht gründ ich ja eine Selbsthilfegruppe für.
01:19:53: Auch der deprimierte Gott.
01:19:56: Oder
01:19:59: ich mache ein Online Workshop für... Pferde für Besitzerinnen.
01:20:05: Resilienz
01:20:05: für Pferdebesitzer.
01:20:06: Ja, voll gut, oder?
01:20:07: Wer wäre da dabei?
01:20:07: Also wenn ihr da dabei
01:20:09: seid, dann schreibt mir, mach ich, kann ich machen.
01:20:11: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:12: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:13: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:14: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:15: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:16: Die siebte Säule
01:20:16: fehlt noch mehr.
01:20:17: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:18: Die siebte Säule fehlt
01:20:20: noch mehr.
01:20:21: Die siebte Säule fehlt noch
01:20:22: mehr.
01:20:22: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:23: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:24: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:26: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:27: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:29: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:31: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:34: Die siebte Säule fehlt noch
01:20:36: mehr.
01:20:36: Die siebte Säule
01:20:37: fehlt noch mehr.
01:20:40: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:41: Die siebte Säule fehlt noch mehr.
01:20:43: Die siebte Genau.
01:20:46: Ich wiederhole nochmal kurz die sieben Säulen, weil jetzt haben wir so viel zu spüren.
01:20:49: Also wir hatten Optimismus.
01:20:51: Ich habe
01:20:51: sie mir auch alle notiert.
01:20:52: Ja,
01:20:52: fein.
01:20:54: Ja, ich lerne ja auch immer noch dazu.
01:20:55: Richtig cool.
01:20:58: Also wir haben Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Opferrolle verlassen, Verantwortung übernehmen, Netzwerkorientierung und Zukunftsplanung.
01:21:10: Genau, das sind so die wichtigen Punkte.
01:21:13: Wer da tiefer einsteigen will, kann man natürlich auch einfach googeln und kann da noch mal ein bisschen weiterlesen.
01:21:18: Aber ich finde dieses Modell einfach super, super hilfreich.
01:21:21: Und was ich auch hilfreich finde, worüber wir ja auch im Vorgespräch kurz gesprochen haben, Resilienz ist ja, also wir wissen mittlerweile durch verschiedene Studien, dass es angeborene Resilienz gibt, dass es offenbar Menschen gibt, die Resilienter sind als andere, einfach von Geburt an, von Natur aus sozusagen.
01:21:42: Da gibt es anscheinend eine genetische Komponente, die könnte ich jetzt, ich könnte jetzt die entsprechenden Genie vorlesen, aber das lasse ich jetzt mal.
01:21:49: Zu Deutsch, manche Menschen starten quasi einfach mit mehr Resilienzpunkten als andere ins Leben.
01:21:55: Was gleichzeitig nicht bedeutet, dass Resilienz ein Schicksal ist, weil Resilienz lässt sich natürlich entwickeln und trainieren.
01:22:04: Und zwar nicht.
01:22:06: Spoiler und kleine Überraschung.
01:22:08: Mit Verdrehmung.
01:22:08: Nicht, mit
01:22:09: dem man Frust
01:22:09: immer vermeiden
01:22:10: und Emotionen
01:22:11: verdrängt.
01:22:15: Das
01:22:15: ist kein Resilienztraining, sondern Resilienz lässt sich natürlich so trainieren, dass man wirklich sich Herausforderungen stellt und daran wächst und auch.
01:22:26: Ganz, ganz wichtiger Punkt.
01:22:27: Ich wiederhole es einfach nochmal, die zugehörigen Emotionen einfach aushältigen.
01:22:30: Einfach mit den Emotionen ist und sagt, hey.
01:22:34: Ihr habt eine Berechtigung.
01:22:35: Es ist okay, dass ich jetzt traurig bin, dass ich Schmerz fühle, dass ich Angst habe, dass ich mich schuldig fühle, was auch immer dazugehört.
01:22:43: Und dann aber eben wieder auf diese sieben Säulen guckt und nicht darin stecken bleibt, sondern guckt, wie kann ich daraus kommen, was kann ich damit machen?
01:22:50: Und und und haben wir gerade drüber gesprochen.
01:22:54: Weil es ist ja einfach so, wer Frust halt immer nur vermeidet, der macht ja auch nie die Erfahrung.
01:22:59: dass er was aushalten kann.
01:23:00: Und das gilt auch, da möchte ich jetzt noch mal den Bogen zu unseren Kindern schlagen, weil wir der ja auch gerade schon waren, gilt natürlich auch für unsere Kinder.
01:23:07: Ja, das macht doch einfach keinen Sinn, unsere Kinder immer vor allem Frust zu schützen.
01:23:11: Klar, wir können als Eltern, ich fühle das total.
01:23:13: Als Mama, ich würde so gerne meine Kinder vor allem schützen.
01:23:17: Ich hätte so gerne, dass sie nie irgendwas doofes erleben, dass sie nie irgendwie in Frust erleben.
01:23:22: Aber es geht nicht.
01:23:23: Das ist ja nicht die Lebensrealität.
01:23:25: Und es ist auch ehrlich gesagt überhaupt nicht gesund für die Entwicklung.
01:23:28: Es bedeutet jetzt nicht, dass ich absichtlich meine Kinder auf eine Messer laufen lasse und in einen Riesenfrust reingeraten lasse, sondern natürlich schaue ich strukturell vorher, was kann ich als Mama machen, um ihn den einen oder anderen Frust einfach zu ersparen.
01:23:43: Jetzt sehen dann Auges und bewusst Situationen kreieren, in denen meine Kinder Frust erleben, damit sie das trainieren.
01:23:50: So nicht.
01:23:51: Aber es gibt ja einfach genügend Situationen.
01:23:54: Aber solche Ansichten gibt
01:23:54: es ja auch.
01:23:55: Das muss er lernen.
01:23:57: Ja, stimmt.
01:23:57: Aber nein, muss er nicht.
01:23:59: Lernst du anders?
01:23:59: Nein, man darf den Kindern schon schön machen.
01:24:01: Man darf den Kindern schon ein bisschen versuchen, Ponyhof zu Hause zu machen, finde ich schon.
01:24:05: Das passiert schnell genug, dass sie konfrontiert werden mit anderen Herausforderungen.
01:24:10: Aber es gibt halt Situationen, wo ich meine Kinder nicht vor Frust schützen kann.
01:24:15: Und dann darf ich mir auch einfach als Mama sagen, es ist auch eine total wichtige Entwicklungsaufgabe für mein Kind, zu lernen, Frust auszuhalten.
01:24:24: Ich kann da sein, ich kann mein Kind liebevoll begleiten in den Emotionen, die dann aufkommen in den Total-Unangenehmen.
01:24:29: Vielleicht auch total starken Emotionen in so einem Wutanfall, was weiß ich, im Schmerz.
01:24:35: Ich kann da sein, ich kann sagen, ich sehe dich und ich sehe, dass es dir gerade schlecht geht.
01:24:38: So wie wir eingangs über dich gesprochen hatten, wo du gesagt hattest, na, wirt schon und das trainiert auch nicht Resilienz, wenn wir das mit unseren Kindern machen.
01:24:46: Sondern da wäre wirklich das Richtige zu sagen, ja, ich sehe, dass ich das total wütend mache, dass du total traurig drüber bist und ich sehe, das fühlt sich gerade ganz unwohl damit.
01:24:56: Die geht es richtig schlecht damit so.
01:24:58: Und ich bin da und ich kann das aushalten, so dass du dem Kind quasi zeigst.
01:25:03: deine Emotionen gerade die ist riesig und die fühlt sich für dich.
01:25:07: Kleines Kind wahrscheinlich viel zu groß an aber ich bin halt als Erwachsener da und ich kann diese Emotionen aushalten.
01:25:13: Für mich ist sie nicht so groß.
01:25:14: Ich kann für dich da sein auch wenn du so starke Emotionen hast und das trainiert am Ende eben Frustrationstoleranz und auch Resilienz.
01:25:22: Aber aufs Pferd nochmal den Bogen gezogen, wenn wir sehen, unsere Pferde sind maximal überfordert, reicht das leider nicht.
01:25:29: Dann reicht es nicht, sich
01:25:30: daneben zu stellen und zu sagen, ich sehe das.
01:25:32: Das schnellste heute, ne?
01:25:36: Musst du durch.
01:25:37: Ja, also so darf
01:25:38: man das
01:25:39: natürlich auch die Kinder bezogen.
01:25:40: Also muss du durch, sagt man ja auch nicht.
01:25:42: Genau, nein, gar nicht.
01:25:45: Pferde müssen wir aus solchen Situationen rausholen.
01:25:47: Also Kinder holen wir auch aus solchen Situationen raus, nur anders,
01:25:51: indem
01:25:51: wir eben für sie da sind.
01:25:53: Die können das anders verstehen ab einem gewissen Alter.
01:25:55: Wenn wir mit ihnen reden, das hilft den Pferden leider nicht.
01:25:58: Wenn ihr merkt, euer Pferd ist maximal überfordert mit dem Training, was ihr dem gerade anbietet oder auch antut, holt es da bitte raus.
01:26:06: Dann geht vielleicht nochmal drei, vier, fünf, sechs Schritte zurück und macht nochmal was anderes.
01:26:11: Auch Pferde haben ihr Tempo, nur weil der drei, vier, fünf, sechs, sieben ist, muss der nicht schon das, das, das, das können.
01:26:17: Einfach mal zurücktreten und individuell für das Pferd da sein.
01:26:21: Bei Equipment und Co achten wird fallend eigentlich drauf, dass das alles individuell ist, dann doch bitte auch beim Training und so weiter.
01:26:29: Und versucht einfach neue Ideen zu finden.
01:26:33: Es muss nicht immer alles so... Also Reitsport ist ja manchmal so ein bisschen langsam und so ein bisschen alt eingesessen.
01:26:40: Es gibt aber mittlerweile ja so viele gute Trainer, die anders an Situationen rangehen.
01:26:46: Versuch da einfach so ein bisschen.
01:26:48: weiter zu gucken und nicht zu ignorieren und weiter darauf umzureiten im wahrsten Sinne des Wortes, sondern eben wirklich andere Wege zu finden.
01:26:57: Das betrifft auch wieder alles.
01:26:59: Das betrifft nicht nur Training, das betrifft die Haltung, das betrifft das Equipment, das betrifft auch Verspannung und nimmt schon Haltung ernst und guckt halt wirklich, passt das Equipment.
01:27:10: Und wenn gewisse Befunde am Pferd da sind, Ja, Osteopathie ist kein Allheilmittel, habe ich ja vorhin schon gesagt, aber es ist halt ein integrativer Bestandteil und Baustein, der das Pferd auch belastbarer macht, wenn wir es physiotherapeutisch oder auch wie kranken Gymnastik so ein bisschen begleiten und da lasst euch eben auch von den Therapeuten entsprechende Handgriffe zeigen.
01:27:35: Da gibt es Möglichkeiten, dass man eben auch selbst das Ganze komplementiert, um diese Heilungsfähigkeit eben auch zu stärken.
01:27:42: und ja.
01:27:43: Das fährt dann gesund weitermachen zu lassen.
01:27:47: Training bedeutet auch mal an die Grenzen zu gehen.
01:27:50: Das ist einfach so.
01:27:51: Und neue Situationen kennenzulernen ist für ein Pferd manchmal stressig.
01:27:54: Da muss das Pferd auch ran geführt werden.
01:27:57: Aber eben langsam.
01:27:59: Und wenn ihr merkt, das ist too much, dann bitte mal wieder zurückgehen.
01:28:02: Und nicht, aber es hat ja schon zehnmal geklappt.
01:28:05: Wieso heißt es jetzt nicht mehr geklappt?
01:28:09: In dem Zusammenhang hat auch noch mal so... Wenn du möchtest, dass dein Pferd resilient wird, dann darfst du auch wieder dran denken.
01:28:19: Das geht jetzt mal hier raus an alle, die sich ein resilientes Pferd wünschen.
01:28:23: Dann darfst du auch nochmal an das denken, was wir vorhin gesagt haben, du selbst bist halt die größte Ressource für dein Pferd.
01:28:28: Das heißt, wenn du ein resilientes Pferd möchtest, dann bitte, bitte achte gut auf dich selbst.
01:28:33: Schau, dass dein Akku gefüllt ist, dass du aufgeladen bist und dass du selbst an deiner Resilienz arbeitet.
01:28:40: Arbeit.
01:28:41: Und dann hört ihr die Folge Wut noch mal.
01:28:43: Genau.
01:28:43: Ne, weil es ist ja so, es ist ja so.
01:28:46: Also ich finde immer so, wir sind ja mit den Pferden so viel im Außen.
01:28:50: Gute Trainer holen ist fein.
01:28:53: Irgendwie Schrecktraining machen, Hängertraining machen, Pferde auf Situationen vorbereiten.
01:28:57: Das ist alles fein.
01:28:58: Das sind alles Dinge, die im Außen passieren.
01:29:02: Und ich bin überzeugt davon, solange ich im Innen... nicht mit mir fein bin und nicht mit mir im reinen bin und diese innere ruhe habe diese emotionale balance in mir habe und selber so dieses ja selber so diese ruhe fühle und ausstrahlen kann da kann ich im aus und so viel mit meinem fert rum trainieren wie ich will und ich werde halt nicht dahin kommen wo ich hin will.
01:29:23: Und deswegen ist für
01:29:24: mich
01:29:25: diese, aber auch so diese innere Arbeit wirklich auch hinschauen, weil sie selber, was sind denn eigentlich meine Trigger?
01:29:31: Was stresst mich denn?
01:29:32: Wo habe ich vielleicht Stressoren, die ich gerade gar noch nicht so wahrnehme?
01:29:36: Und wie kann ich die abstellen?
01:29:38: Oder aber eben im Sinne der Resonanz besser damit umgehen lernen?
01:29:42: Was kann ich für mich tun, damit wirklich mein Emotionsakum, mein Energielevel hoch ist?
01:29:48: Damit ich das dann an meinen Pferd weitergeben kann.
01:29:51: Sonst tut es nicht.
01:29:53: Und das merke ich halt auch gerade bei mir.
01:29:54: Gleichzeitig lasst euch jetzt nicht auch noch stressen, dadurch, dass ihr Pferdebesitzer seid.
01:30:00: Also dieser Stress, den sich manche ja auch machen nach der Arbeit dann so.
01:30:04: Und der muss ja auch so und so oft bewegt werden.
01:30:05: Und jetzt brauchen wir auch noch dieses jenes, welches nimmt halt mal Druck raus.
01:30:08: Entweder macht einfach mal weniger oder sucht euch halt noch jemanden, der vielleicht helfen kann und da euch auch zeitlich, finanziell, körperlich unterstützen kann.
01:30:19: Also ich habe es halt jetzt gerade gemacht.
01:30:21: und merke halt einfach, es nimmt mir einen wahnsinnigen Druck.
01:30:24: Ich sitze viel weniger auf dem Pferd, das ist schon auch einfach wild, aber es ist halt deutlich entspannter.
01:30:30: Und das
01:30:31: ist auch wieder das Thema loslassen, Kontrolle abgeben, ein Stück weit.
01:30:36: Und
01:30:36: trotzdem eben Verantwortung übernommen.
01:30:39: Ja voll, genau.
01:30:40: Total wichtig in dem Zusammenhang.
01:30:42: Also ich glaube, wir haben das Thema rund abgearbeitet, würde ich sagen.
01:30:46: Oder
01:30:47: fehlt dir noch was?
01:30:48: Nee, mir fehlt gar nichts.
01:30:50: Nein, aber es ist ja
01:30:51: schon auch was, wenn man das berund darstellen möchte und irgendwie Angst hat, dass jetzt noch was fehlen könnte, wäre natürlich doof.
01:30:59: Nee, ich glaube nicht, ich glaube zusammenfassen können wir einfach sagen, also Resilienz heißt einfach so grundsätzlich, um psychische Widerstandskraft zu entwickeln, darf so Emotionen zulassen, du darfst dir gleichzeitig auch Freude erlauben, auch in Krisensituationen, in Stresssituationen.
01:31:17: Und du darfst einfach ganz, ganz wichtig vorwärts zur Wand bleiben.
01:31:20: Und das bedeutet Resilienz eben nicht.
01:31:22: Das finde ich auch noch mal ganz wichtig.
01:31:23: Du hast es so schön gesagt vorhin.
01:31:25: Bedeutet eben nicht, dass mich nichts juckt, so dass ich nichts an mich ran lasse.
01:31:30: Darum geht es nicht, sondern es geht schon um das Zulassen, um das Fühlen, das Durchfühlen von Emotionen und dann daraus was machen und dann damit weitergehen.
01:31:40: Und klar ist Resilienz zum Teil genetisch bedingt.
01:31:43: Und gleichzeitig können wir sie alle trainieren.
01:31:45: Und da möchte ich jetzt auch noch mal was einwerfen, was ich in der letzten Folge schon gesagt habe und dann aus Gründen, die wir jetzt heute besprochen haben, noch nicht umgesetzt habe.
01:31:55: Und zwar hatte ich letzte Folge, glaube ich, oder was vorletzte, ich glaube letzte Folge angekündigt, dass es einen Online Workshop geben wird.
01:32:02: zur emotionalen Balance für Reiterinnen.
01:32:05: Vielleicht nenne ich ihnen jetzt auch Resilienz für ferne Besitzerinnen.
01:32:09: Ich weiß es noch
01:32:09: nicht.
01:32:10: Ich würde es jetzt zusammenfassen.
01:32:13: Aber es wird diesen online Workshop natürlich auch jedenfalls demnächst geben, sobald ich einfach wieder ein bisschen mehr Luft habe, um sowas zu planen.
01:32:19: Und da werden wir uns das genauer anschauen.
01:32:22: Ja.
01:32:24: Also, schlussendlich.
01:32:25: Resilienztraining für Reiter hilft dem Pferd und umgekehrt.
01:32:28: ist, glaube ich, das, was wir da nochmal genau so sagen können.
01:32:32: Also,
01:32:32: wenn
01:32:33: wir alle physisch und psychisch gesund sind, wäre das sehr schön.
01:32:39: Ja, und ich habe mir hier noch so einen schönen Satz aufgeschrieben.
01:32:41: Resilienz ist eine Haltung für uns, für unsere Pferde und für unsere Kinder.
01:32:47: Ja, da steckt eben auch wieder das Thema Verantwortung.
01:32:50: Total.
01:32:51: Cool!
01:32:53: Hammer das!
01:32:54: Haben wir das und ich würde jetzt ganz gerne so zum Abschluss nochmal unsere Hörer in einladen.
01:32:58: Also wenn ihr eigene Erfahrungen mit dem Thema Resilienz habt, wenn ihr vielleicht anders seht als wir oder ihr habt irgendwie ein Beispiel, wo sagt, das passt so genau.
01:33:06: Schreibt uns das voll gerne.
01:33:08: Total.
01:33:09: Immer schön bewerten.
01:33:11: Genau auch.
01:33:12: Aber
01:33:12: nur mit fünf Sternen natürlich.
01:33:14: Natürlich.
01:33:15: Negative Sachen nehmen wir uns gar nicht an.
01:33:17: Weil wir sind resilient.
01:33:19: Genau.
01:33:20: Das ist jetzt die toxische Resilienz.
01:33:21: Vielleicht
01:33:22: können
01:33:22: wir eine neue Wortschaffung machen.
01:33:23: Oh Gott, jetzt auch.
01:33:27: Herrlich.
01:33:27: Wunderbar.
01:33:29: Also, wir hoffen, ihr habt noch einen wundervollen Tag.
01:33:31: Egal wann ihr uns hört.
01:33:32: Und dann hört ihr beim nächsten Mal wieder rein.
01:33:35: Bis dann.
01:33:36: Bis dann.
01:33:36: Tschüss.
01:33:38: Stopp!
01:33:38: Bevor du jetzt mit diesen Infos aufs Pferd steigst, noch eine Bitte von uns.
01:33:42: Alles weitere zur Folge findest du in den Show Notes und wenn du mehr von uns willst, dann findest du uns auf Instagram unter katrinunterstrichbösen oder sattelhelden und unter livianapunktul jansen.
01:33:55: Außerdem dürft ihr nicht vergessen, dass ihr uns abonnieren müsst und natürlich top bewertet und immer mal ein Kommentar da lasst.
01:34:02: Yes, und wenn ihr Wünsche habt, wir zukünftige Folgen dann auch immer gerne her damit.
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